Seite:Grimm Linas Maerchenbuch II 139.jpg

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seinem Junkherrn. Indem brachte aber die Schlange wieder eine Dattelfrucht, und schoß abermal fort, und trieb dies so lange, bis sie sich alle gelabt hatten, und wieder aufzustehen vermochten. Da sprach Adelbert zu Herrn Groß Ott: „Nun? ist die lebendige Rührigkeit des Geschöpfleins dir noch zum Aerger?“

„O, schweigt! o schweigt!“ antwortete Groß Ott. „Ich weiß wohl, daß ich ein Thor war.“

Nun schritten sie aber ihrem Schlänglein nach, den Hügel hinauf, und als sie oben waren, jauchzten sie freudig, denn unten war ein grünes lachendes Thal mit Dattelbäumen und einem Flüßlein. Und sie eilten hinab, und Groß Ott schöpfte aus dem Flüßlein Wasser in seinen Helm, und trugs wieder hinüber, und erquickte auch ihre Rosse. Dann führten sie die Thiere mit sich, und ließen sie unten weiden, und bald hatten auch sie ihre vorige Freudigkeit wieder erlangt.

Neuntes Kapitel.

Als sie in dem Thale längs dem Flüßlein einige Tage gezogen waren, kamen sie eines Morgens an einen felsigen Berg. Da hielt das Schlänglein mit einemmale vor einer Höhe, die war geschlossen mit einer goldenen Thür. Da

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Albert Ludwig Grimm: Lina’s Mährchenbuch, Band 2. Julius Moritz Gebhardt, Grimma [1837], Seite 139. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Grimm_Linas_Maerchenbuch_II_139.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)