Seite:Grimms Märchen Anmerkungen (Bolte Polivka) I 169.jpg

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ein Wunderbaum. C¹. Sie tanzt in prächtiger Kleidung mehrmals mit einem Prinzen, der vergeblich sie festzuhalten sucht, oder wird von ihm in der Kirche erblickt; macht Anspielungen[1] auf die Mißhandlungen, die sie als Magd erduldet hat; wird in ihrem Schmucke in ihrer Kammer oder in der Kirche vom Prinzen erblickt. D¹. Sie wird entdeckt durch die Schuhprobe oder durch den Ring, den sie in die Brühe des Prinzen wirft oder in sein Brot einbäckt. D³. Sie allein vermag die Goldäpfel zu pflücken, die der Ritter begehrt. E. Sie heiratet den Prinzen. F. Sie läßt ihrem Vater ungesalzene Speisen vorsetzen und zeigt so den Sinn ihrer früheren Antwort.

Unsre nr. 21 besteht aus den Motiven A¹ B¹˙² C¹ D¹ E, Allerleirauh aus A² C¹ D² E, Einäuglein aus A¹ B¹˙³˙⁴ D³ E, die Gänsehirtin aus A³ B¹ C³ E.

Niederländisch bei Dykstra 2, 8 ‘Asschepoester’ (A⁴ B C³ D² E). Lootens S. 55 ‘Vuiltje-vaegt-den-oven’ = Germania 14, 91 nr. 8 (A³ C¹ D¹ E F). Joos 2, 52 nr. 9 ‘Vuilschortje’ (A¹ B¹ C³ D E. Wunderdose. Der Edelmann zieht ihr an der Kirchtür einen Ring ab). Pol de Mont, Volkskunde 2, 201 ‘Asschekladdeken’(A¹ B¹ C¹ D¹. Entstellt); 2, 203 ‘Van den koning en van Jenne zijn zoet liefken’ (A¹ B³˙¹ C¹ D¹ E); 2, 208 ‘Vuilvelleken’ (A³ B¹ C¹ D¹ E F. Um Mitternacht verwandeln sich die schönen Kleider). De Mont en de Cook, Wondersprookjes S. 155 ‘Sloddekenvuil’ (A³˙⁴ B¹ C¹˙² D¹ E F). Van Heurck et Boekenoogen, L’ imagerie populaire p. 299. 378. 416. 503. – Dänisch aus Grundtvigs hsl. Sammlung bei Cox p. 234: ‘Askepot’ (A¹ B¹ C³ D¹ E), ‘Guldskoen’ (A¹ B¹ C¹ D¹ E. Askepisker), ‘Ludse Lurvehætte’ (A¹ B¹ C³ D¹ E. Ein als Katze verzauberter Prinz hilft), ‘Den hvide hund eller Put-i-gryde’ (A¹ B¹ C³ D E. Hundes Namen erraten), ‘Den lille handske’ (A¹ B¹ C³ D E. Handschuhprobe), ‘Hasselbroder’ (A¹ B³ C³ D¹ E. Sie steckt den vom Diener ihr mitgebrachten Haselzweig in den Brunnen; aus diesem kommen später drei Hündchen und bringen ihr schöne Kleider), ‘Mette Skindkjole’ (A¹ B¹ C³ D¹ E. Die tote Mutter heißt sie mit einem Stäbchen an einen Baum klopfen), ‘Hanse og hönen der gick til thingen’ (An eine Erzählung von dem der Hexe unwissentlich versprochenen Sohne, seinem Dienst bei ihr, seiner Flucht mit ihrer Tochter und der vergessenen Braut schließt sich die


  1. Über diese vorgeblichen Städtenamen vgl. R. Köhler 1, 62. 190. 421.
Empfohlene Zitierweise:
Johannes Bolte, Jiří Polívka: Anmerkungen zu den Kinder- und Hausmärchen der Brüder Grimm I. Dieterich’sche Verlagsbuchhandlung, Leipzig 1913, Seite 169. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Grimms_M%C3%A4rchen_Anmerkungen_(Bolte_Polivka)_I_169.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)