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Louise. (ließt) [1]

Mit dem naßgeweinten Schleyer
     Wisch ich meine Zähren ab,
Und mein Auge schauet freyer
     Durch das Leben bis ans Grab.
Nein! nicht schwelgenden Gewürmen
     Ewig überlassner Raub,
Noch ein Spiel den Erdenstürmen
     Bleibet guter Herzen Staub;
Hier in diese Wüsteneyen
     Sind wir ewig nicht gebannt;
Keine Zähre mag uns reuen,
     Denn sie fiel in Gottes Hand.
Was auf diese dürren Auen
     Von der Unschuld Thränen fällt
Wird gesammelt, zu bethauen
     Die Gefilde jener Welt;

Empfohlene Zitierweise:
Karl Ferdinand Daniel Grohmann: Wohlthat für Wohlthat, ein Schauspiel in zween Aufzügen. J. C. D. Müller, Riga 1790, Seite 119. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Grohmann_-_Wohlthat_f%C3%BCr_Wohlthat.pdf/17&oldid=- (Version vom 29.12.2023)
  1. s. Bürgers Gedichte; Pag. 50. An Agathe.