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Seufzer, deines Grames Zeugen,
     Werden auf gen Himmel gehn,
Werden einst von Palmenzweigen
     Kühlung dir herunter wehn.

Henriette. Genug, genug, meine Liebe! Was du da liesest, macht mich wehmüthig, statt mich zu zerstreuen –

Louise. Aber –

Henriette. Zerstreuung und Trost – zur Zeit der Noth verfehlen beyde ihre Wirkung – in heitern Stunden bedarf man ihrer nicht und grade dann spricht man nicht selten am liebsten von ihrem Werth und Einfluß –

Louise. Wol wahr! – So hab ich Leute gekannt, die niemals lieber von Grab und Tod zu sprechen pflegten, als wenn sie sich recht gesund und stark fühlten.

Henriette. (nach einer kurzen Pause) Horch Louise! was war das?

Empfohlene Zitierweise:
Karl Ferdinand Daniel Grohmann: Wohlthat für Wohlthat, ein Schauspiel in zween Aufzügen. J. C. D. Müller, Riga 1790, Seite 120. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Grohmann_-_Wohlthat_f%C3%BCr_Wohlthat.pdf/18&oldid=- (Version vom 29.12.2023)