und die Gleichungen (III), (IV) schreiben sich um in
(B) |
§ 8. Die Grundgleichungen für bewegte Körper.
Nunmehr wird es uns gelingen, die Grundgleichungen für beliebig bewegte Körper in eindeutiger Weise festzustellen, ausschließlich mittelst folgender drei Axiome:
Das erste Axiom soll sein:
Wenn eine einzelne Stelle der Materie in einem Momente ruht, also der Vektor für ein System Null ist, — die Umgebung mag in irgend welcher Bewegung begriffen sein —, so sollen für den Raum-Zeitpunkt zwischen , den Vektoren und deren Ableitungen nach genau die Beziehungen (A), (B), (V) statthaben, die zu gelten hätten, falls alle Materie ruhte.
Das zweite Axiom soll sein:
Jede Geschwindigkeit der Materie ist <1, kleiner als die Fortpflanzungsgeschwindigkeit des Lichtes im leeren Raume.
Das dritte Axiom soll sein:
Die Grundgleichungen sind von solcher Art, daß wenn irgend einer Lorentz-Transformation unterworfen und dabei einerseits , andererseits je als Raum-Zeit-Vektor II. Art, als Raum-Zeit-Vektor I. Art transformiert werden, die Gleichungen dadurch in die genau entsprechend lautenden Gleichungen zwischen den transformierten Größen übergehen.
Dieses dritte Axiom deute ich auch kurz mit den Worten an:
und sind je ein Raum-Zeit-Vektor II. Art, ein Raum-Zeit-Vektor I. Art, und dieses Axiom nenne ich das Prinzip der Relativität.
Hermann Minkowski: Die Grundgleichungen für die elektromagnetischen Vorgänge in bewegten Körpern. Weidmannsche Buchhandlung, Berlin 1908, Seite 72. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Grundgleichungen_(Minkowski).djvu/20&oldid=- (Version vom 1.8.2018)