Seite:Gumppenberg Dichterross 0143.png

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Daß i ’s Meensch aus’m Kopf valiar’ –

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     Kelln’rin, a Biar!

Ganz kolt will i wer’n – ganz kolt ..
     Saaf’n ma holt!

A Berihmtheit is s’wor’n, was i her’,
Dö Fanni, da drinn in da Stod:

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Hundert Markl ham s’ zohlt, und mehr,

Für an oanzigs kloans Busserl g’rod!
Stoßts an, sie soll leb’n und wia
     Kelln’rin, a Biar!
Weil ma gar a so vüll für sie zohlt,

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     Saaf’n ma holt!


Bal i ’s treeff’, dös Luada, dös schlecht,
In da Malafizdeifisstod drinn,
Da g’freits mi, da kimmt’s ma grod recht,
Da kon s’ wos erleb’n – da is s’ hin!

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Da geh i drauf los wiar a Stiar

     Kelln’rin, a Biar!
Da zamaatsch’i ihr d’ Dutten, daß’s schnollt!
     Saaf’n ma holt!

Aba zwidert s’ mi an, und schreit:

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„Gehst weida, du daamischa Bua!“

Wißt’s, gern hob i s’ do – na’ is’s gfeit,
Na hob i koa Schneid dazua!
Na bussel i ’s Gwand a’ von ihr –
     Kelln’rin, a Biar!

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Und sag’: Geh, sei wieda dö Olt ...

     Saaf’n ma holt!

Empfohlene Zitierweise:
Hanns von Gumppenberg: Das teutsche Dichterroß. Callwey Verlag, München 1929, Seite 143. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Gumppenberg_Dichterross_0143.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)