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können, dass diesen mehr äusseren Erscheinungen der kulturgeschichtlichen Bewegung schliesslich ein innerer Kernpunkt entspricht, der auf ein fortgesetztes Fortschreiten des psychischen Gesamtverhältnisses menschlicher Gemeinschaften und damit auf ein psychogenetisches Agens hinausläuft. Bei solchen Ergebnissen wird man sich dann nicht wundern können, dass in den ganzen Auseinandersetzungen über den modernen Staat von der Monarchie nicht die Rede gewesen ist. Der Grund hierfür ist einfach. Die konstituierenden Kräfte der neuen Zeit kommen grundsätzlich dem Königtum nicht zu gute. Das schliesst natürlich nicht aus, dass dieses dennoch an gewissen Stellen und unter gewissen Umständen wie z. B. in Deutschland Kräftigung erfahren kann. Grundsätzlich indes kann darüber kein Zweifel sein, dass die tiefsten Motive der Entwicklung auf die Notwendigkeit der Monarchie wenigstens nicht unmittelbar hinweisen, und dass darin für die deutsche Entwicklung nach dem Charakter ihres bisherigen Verlaufs gewiss eine Schwäche der Gegenwart beruht.



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Diverse: Handbuch der Politik – Band 1. Dr. Walther Rothschild, Berlin und Leipzig 1914, Seite 33. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Handbuch_der_Politik_Band_1.pdf/53&oldid=- (Version vom 4.7.2021)