Seite:Hans Schiltbergers Reisebuch.djvu/023

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erneren möcht. Er verleych im ain waid, dorauff er sein gesinde und viech züge und dorauff den sumer plibe pyß an den herbst; er prach auff und zoch hinwärtz hin in sein landt an urlaub des chönigs. Do der chönig vernam, das er an sein urlaub hin was gezogen, er erzürnet und nam zu im zehen thausent man und zog auff die wayd, dorauff der Ottman gelegen was, und schlug sich da nyder und schickt dem Ottman vier thause[n]t man noch und schuff, das sie im den prechten mit leyb und mit gutt. Als das der Ottman vernam, er verschlug sich in ain gepirg und die im noch raisten, die kunden in nicht vinden und schlugen sich vor dem gepirg auff ein wisen; da plieben sie die selben nacht und hetten kain sorg auff den Ottman; und do der tag her prach do nam der Ottman thausent man zu im seines pesten volcks und beschauet die veindt und do er sach, das sie sich nicht bewart hetten und an alle sorg do lagen, do reytt er über sie und übereylt sie, das sie nicht zu were komen mochten und erschlug ir vil; die andern gaben die flucht. Dem chönig wardt gesagt, wie der Ottman den zeug nider gelegt hett; der wolts nit glauben und hetts für ain spot; do kamen ettlich zu dem chönig geflohen, dannoch wolt er sein[1] nicht glauben und schickt hundert pferdt hin, das sie lugten, ob dem also wäre. Die hundert pfert zogen hin und wolten lugen; in der zeitt zoch der Ottman mitt seinem volck auff den chönig und als er die hundert pferdt ersach, do eylt er auff sie und kam mitt in auff den chönig. Und als der chönig sach, das er in als vast übereylt hett und sein volck, das sie nicht zu were komen mochten, do gaben sie die flucht und dem chönig wardt nicht mere, dann das er auff ein roß saß und gab die flucht gegen ainem pirg. Do ersach in ainer von des Ottmans dynern und der eylt im nach pys an das gepirg, da mocht der chönig nicht verrer; da schrey in des Ottmans knecht an umb vancknuß, da wolt er sich nicht ergeben; da nam er den pogen und wolt den chönig geschossen haben. Da nennet sich der chönig und pat den knecht, das er in ledig ließ, und verhyeß im ein guts gschloß und wolt im zu ainer urkundt haben geben seinen rinck von seiner handt und des wolt der knecht nicht thun und nam in gefangen und pracht in seinem herren. Und der Ottman zog dem volck hinten nach den gantzen tag piß an den obent und schlug ir vil ze todt; unnd do keret sich der Ottman wider umb und schlueg sich


  1. gen. part.
Empfohlene Zitierweise:
Valentin Langmantel (Hrsg.): Hans Schiltbergers Reisebuch nach der Nürnberger Handschrift.. Litterarischer Verein in Stuttgart, Tübingen 1885, Seite 17. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Hans_Schiltbergers_Reisebuch.djvu/023&oldid=- (Version vom 1.8.2018)