nyder an die stat, da der chönig was gelegen und schickt darnach nach dem volgk und nach dem vich, das er im pirg hett gelassen; und do das volck mitt dem viech cham, da nam er den chönig zu im und zog für die hauptstadt, genandt Sewast, unnd schlug sich dorfür mitt allem seinem volgk und pott hinein, wie er den chönig hett gefangen und das sie im die stat übergeben, so wolt er fridlich und sönlich mitt in leben. Do gab im die stat ze antwort, ob er den chönig hett, so hetten sie seinen sun, do netten sie genug herren an, wann er yn zu swach were zu ainem herren. Also sprach er dem chönig zu, wolt er pey dem leben pleyben, das er mit den burgeren redet, das sie im die stat übergeben. Do sprach der chönig: „Für mich zu der stadt, so will ichs versuchen, ob sie mich des gewerten.“ Und do man den chönig zu der stat pracht, do patt er die burger, das sie in erlösten von dem tode und dem Ottman die stat übergeben. Do antwortten sie dem chönig und sprachen: „Wir wollen dem Ottman die stat nicht übergeben, wann er uns ze swach ist zu ainem herren; ist dann, das du nicht unser herre magst gesein, so haben wir deinen sun[1], den wollen wir zu ainem herren haben und nicht den Ottman.“ Und do das der Ottman hörett, da wardtt er zornig; und do der chönig seinen zoren sach, do patt er in, das er in leben ließ, so wolt er im ain andere stadt geben, die heyst Gayssaria, mit allem zugehören; und des wolt der Ottman nicht thun und hyeß den chönig köpfen zu angesicht dem volgk in der stat und dornach hyeß er in viertaylen und hyß ydlichs tayl auff ein stangen pinten und hyeß [es] für die stat auffhengken und das haupt hyeß er auff ein rayßspieß stecken zu den vier taylen.
Und in der zeitt als der Ottman vor der stat lag, do schickt des königs sun, der in der stat was, zu seinem sweher, der gewaltiger herre was in der weyssen Tathrey[2], das er im ze hilff keme, wann der Ottman vor der stadt lege, und verschreyb im auch, wie der Ottman seinen vatter getött hett und wie er groß volgk erschlagen hett. Und do das sein sweher vernam, da nam er zu im sein volgk mitt weyberen und mit chinden und mit allem irem viech,
Valentin Langmantel (Hrsg.): Hans Schiltbergers Reisebuch nach der Nürnberger Handschrift.. Litterarischer Verein in Stuttgart, Tübingen 1885, Seite 18. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Hans_Schiltbergers_Reisebuch.djvu/024&oldid=- (Version vom 1.8.2018)