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die geldliche Unterlage zu größeren Arbeiten. Es folgten Straßenführer von Wilna und Kowno, die unsere Truppen anleiten, die fremden Städte mit Verstand zu sehen, zugleich aber durch ein kameradschaftliches Warnwort vor gefährlichen Lockreizen dankenswerte sittliche Zwecke verfolgen. „Bleibt Deutsch!“ „Entehrt nicht das Andenken Eurer Lieben und das deutsche Geld!“

Man ist aber schon längst über die Marktware hinweg zu größeren Aufgaben vorgeschritten. Kunstblätter von großer Schönheit werden hergestellt. Die „Kownoer Ztg.“ hat – neben dem Struck-Eulenbergschen Werke – einen „Atlas der Völkerverteilung in Westrußland“ herausgegeben, der die wirren Mischverhältnisse des Gebietes auf Grund statistischer Aufnahmen in 17 Karten reinlich auseinanderlegt. Kulturarbeit! Der Feldbuchhandel ist dem Stilkeschen Verlage überwiesen; in allen Städten sind seine Läden eröffnet. Auch seine Verkäufer sind abkommandierte Feldgraue; er hat aber dafür die Hälfte des Reingewinns an Ob. Ost abzuführen. Das Geschäft geht gut; der deutsche Wehrmann will auch auf dem schriftstellerischen Felde nichts von Krebsgängen wissen.

Empfohlene Zitierweise:
Fritz Hartmann: Ob-Ost. Gebrüder Jänecke, Hannover 1917, Seite 68. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:HartmannObOst.pdf/80&oldid=- (Version vom 1.8.2018)