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Rinteln, Rothenburg, Schmalkalden, Springe. 27 Cöthen. 28 Wildeshausen. 29 Lauenburg, Stiege, Zeiz. 30 Heligenstadt. 31 Aerzen.




Mondwechsel im Juli.

🌒 Erstes Viertel den 5. Abends 11 Uhr 50 Minuten.
🌕 Vollmond den 13. Abends 7 Uhr 56 Minuten.
🌘 Letztes Viertel den 21. Vormittags 11 Uhr 21 Minuten.
🌑 Neumond den 28. Nachmittags 3 Uhr 23 Minuten.




Garten-Kalender.

Obstgarten. Okulieren kann man aufs schlafende Auge, was man will, von der Mitte dieses Monats an bis in die Mitte des künfigen. Bei den, aufs treibende Auge okulierten Stämmen sieht man noch, ob sie treiben, und lüftet die Bänder.

Gemüsegarten. Anfangs noch zu sähen: Herbstkarotten, Rüben, Winterrettig, Herbstspinat. Gepflanzt kann werden: brauner Kohl auf lebige Erbsenfelder, Winterendivien, Kohlrüben, Blumenkohl, Wirsingsalat. Aufzunehmen sind: Zwiebelgewächse, wenn ihre Schoten umfallen; Majoran und Thymian wird geschnitten.

Blumengarten. Man trachte reifen Aurikel- und Primelsamen einzusammeln, wenn sich die Kapseln zu öffnen beginnen. Man muß Narcissen, Feder-, Tauben-, Muskat- und Waldhyazinthen, Zazetten, Jonquillen und frühe Schwertlilien alle 2 Jahre umlegen.




     Einen Beleg, wie man die Ungunst, die gegen den Advocatenstand im Volke herrscht, nährt, bildet folgender Witz, welcher der eidgenößischen Zeitung aus Bern mitgetheilt wird.

     Vor gerichtlicher Audienz stehen Peter als Beklagter und Hans als Zeuge.

     Gerichtspräsident: Hans, Ihr habt also gehört, daß Peter gesagt hat, wir Richter und Advocaten seien alle Spitzbuben?

     Hans: Ja, Herr Präsident, und er hat sogar gesagt, er wollt’s schriftlich geben.

     Gerichtspräsident: Hat er’s Euch schriftlich gegeben?

     Hans: Nein, wir haben’s ihm ohne das gelgaubt!





     Ein Bauer brachte seinem Gutsherrn einen Korb mit Äpfeln zum Geschenk. Der Herr hatte draußen ein paar Affen, welche sich über den Korb hermachten und die besten Äpfel verzehrten. Den Rest brachte der Bauer der Herrschaft. „Warum habt Ihr nicht einen ganzen Korb voll von diesen Äpfeln gebracht, ich hätte sie Euch gern bezahlt!“ sagte der Gutsherr. „Ew. Gnaden verzeihen,“ erwiederte der Bauer; „Ihre gändigen Söhne haben draußen bereits das Beste aufgegeßen.“





     Ein jüdischer Knabe stand auf dem Markte mit einer Karre voll Löffel und bot diese feil, setzte aber nicht viele ab. Ein anderer kam und fragte: „Na, wie gehts?“ – Der Gefragte erwiederte achselzuckend: „Wie solls gehen? Wie den Kranken: alle Stunde einen Löffel.“





sich zurückzuhalten, mit Ausnahme des Unterschiffers, der, unfähig der Versuchung zu wiederstehen, sich bei Seite machte, um zu trinken. Sie fuhren fort, das Schiff mehrere Stunden lang unverwandt mit den Augen zu verfolgen, bis, ihnen wie zur Tantalusqual, der Wind erstarb und es ungefähr zwei Meilen von ihnen windstill lag. Allein – ein tröstender Anblick! – ein Boot stieß von dem Fahrzeug ab und kam, so schnell es nur konnte, zu ihnen hergerudert.

     Ihre Angst, während des Fortrückens des Boots, nach der früheren bitteren Täuschung ihrer Hoffnung auf hülfe, kann man sich denken; Freude, Furcht, Hoffnung, Besorgnis malten sich abwechselnd auf ihren abgezehrten, eingefallenen Gesichtern. Sie waren, so lange nicht das Boot an ihrem Schiffe lag, ihrer Rettung nicht sicher. Der Kampf solcher wiederstreitenden Gemüthsbewegungen in so geschwächten Hüllen war beinahe zu heftig für ihre angegriffenen Körper, bis endlich der Zweifel zur Gewissheit ward, und selbst da noch schien sie kaum Leben und Regsamkeit zu gewinnen. Mit Verwunderung hielten die Fremden bei dem grabähnlichen Aussehen der unglücklichen Leute an, als sie diesen bis auf einige Ellen nahe gekommen waren. Sie vergaßen selbst zu rudern und fragten mit dem hächsten Ausdruck zweifelnden Staunens in Wort und Miene: „Wer seid ihr – seid ihr Menschen?“ Sie kamen an Bord, dießen aber die Mannschaft sich sputen, ihr Schiff zu verlaßen, da sie befürchteten, es möchte ein Sturm heraufziehen und sie dann ihr eigenes nicht wieder erreichen können. Der Kapitän war so schwach, daß er sich nicht rühren konnte, so daß man ihn, mehr einer Leiche als einem lebenden Menschen ähnlich, aufs Verdeck trug und ihn dann mit Seilen in das Boot hinabließ. Die Mannschaft – der unglückliche Flat, stumpf gegen Freude wie Jammer, unter ihnen – folgte nach. Der Unterschiffer fehlte noch immer, und hatte, als man ihn auffand und mitnahm, gerade nur noch so viel Kraft, an die Schiffswand hinzukriechen. Die Kanne Wein hatte bei ihm eine gänzliche Vergeßenheit alles dessen, was diesem Augenblick vorangegangen war, hervorgebracht. Er wurde in das Boot aufgenommen, und in einer Stunde etwa waren sie insgesammt wohlbehalten an Bord des fremden Fahrzeugs – der Susanna, von London, geführt von Thoas Evers. Es war auf dem Heimwege von Virginien nach London. Evers nahm die beklagenswerthe Schiffsmannschaft auf, wie man von einem edelsinnigen Brittischen Seemanne erwarten durfte. Er behandelte sie mit der größten Menschlichkeit und Freundlichkeit. Er legte an dem Wrack bei, um am nächsten Morgen einige Kleider für den Kapitän zu bergen, allein es erhob sich bald ein heftiger Wind, der ihn noch in derselben Nacht weiter zu fahren nöthigte. Sie sahen die Peggy nicht mehr!

     Die Susanne hatte keinen Überfluß an Mundvorräthen, weshalb Jedermann an Bord auf kleine Rationen gesetzt werden mußte, auch war sie Rumpf und Takelwerk übel zugerichtet. Indessen erreichten sie glücklich Landes-End (am 2. März) und fuhren sogleich weiter nach den Dünen, von wo Kapitän Harrison zu Land nach London abgieng. Der Unterschiffer, Doud (der Matrose, der den