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October.

mehr geben würde und wo es durch die gnädige Fürsorge des Königs und die freigebige Unterstützung edler Menschenfreunde namentlich auch der Dresdner Anstalt möglich geworden sei, hinsichtlich der Aufnahme einer größeren Anzahl von Zöglingen dem Bedürfnisse zu genügen und seit ihrem 40jährigen Bestehen bereits 300 Zöglinge, zu ordentlichen Berufsarbeiten gebildet, dem bürgerlichen Leben zurückzugeben. Die Feier schloß mit einem Vaterunser, wovon die Zöglinge andächtig und verständlich die Schlußworte sprachen, worauf sich der Director mit seiner Schülerschaar nach dem Kirchhofe begab, um das Grab ihres Wohlthäters mit Blumen zu schmücken.

Man ging daran, die Ruine des Hoftheatergebäudes völlig abzutragen, da das neuzuerbauende Theater meist auf derselben Stelle aufgeführt werden soll. Im Inneren der Ruine mußte noch immer eine Spritze in Bereitschaft gehalten werden, da das Feuer unter dem Schutte noch fortglühte und zuweilen in Hellen Flammen hervorschlug. Auch hatte man beim Abräumen des Schuttes noch mancherlei werthvolle, theilweise noch brauchbare Gegenstände der Rüstkammer u. s. w. aufgefunden.

19.  Aus dem veröffentlichten 35. Jahresberichte der hiesigen (1834 von einem Vereine von Aerzten begründeten, am 1. September genannten Jahres eröffneten) Kinderheilanstalt (die unentgeldliche Heilung armer Kinder bezweckend) ergiebt sich, daß Dr. Küttner sen. wegen erreichten 60. Lebensjahres aus dem Directorium ausgeschieden ist und an seine Stelle neben dem schon bisher wirkenden Hofrath Dr. Pusinelli, die Doctoren Gräffe und Förster als Directoren eingetreten sind. Das Vermögen hat sich durch zugegangene Beiträge nicht unbeträchtlich vermehrt und wird damit die beabsichtigte Gründung eines Kinderhospitals mehr und mehr ermöglicht. In der polyklinischen Abtheilung der Anstalt wurden (vom 1. September 1868 bis 31. August 1869) 1285 Kinder behandelt, wovon 589 geheilt, 33 ungeheilt entlassen wurden, 392 wegblieben, 71 starben und 150 in’s neue Jahr übertragen wurden. In dem kleinen, vorläufig nur 6 - 7 Betten enthaltenden Hospitale wurden 75 Kinder behandelt.

21.  Die Sterblichkeitsstatistik berichtet in der Woche vom 15. bis 21. October von 937 Todten in 15 größeren deutschen Städten oder von 64 durchschnittlichen Todesfällen auf 100,000 Einwohner,