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Wilsdruffer Thore zur Brücke Alles in Bereitschaft gesetzt; auch erstattete heute der Rat an die Landesregierung eingehenden Bericht über die oben ausführlicher referierten Vorgänge in der Stadt während der Belagerung in der Zeit vom 13. bis 22. Juli und bemerkte am Schlusse des Berichtes: es habe bei der nach beendigtem Bombardement angestellten Visitation, soweit solche wegen der den Einsturz drohenden Ruinen zur Zeit überhaupt möglich gewesen, sich ergeben, daß seit dem letztvergangenen Sonnabend, dem 19. Juli, bis zum 22. Juli Mittags 12 Uhr auf den Gassen und Plätzen hiesiger Altstadt 226 Häuser gänzlich ab- und ausgebrannt, 37 Häuser aber dergestalt beschädigt worden seien, daß sie für Ruinen zu achten; „und wie der dadurch verursachte Schaden blos am Werthe der Häuser Millionen betrage,[1] weil in den betroffenen Quartieren der


  1. Anmerkung. Die zusammen 263 in der Altstadt abgebrannten und bez. beschädigten Häuser besaßen mit Ausschluß der daselbst abgebrannten königlichen, schriftsässigen und geistlichen Gebäude, sowie der Kreuzkirche nebst Turm, welche insgesamt keine Taxe hatten, den wirklichen Gesamttaxwert von 1,234,120 Thalern [G. XXXII. 111; G. XXXII. 78 Bl. 149 bis 155 und G. XXXII. 126s.]; die in der Pirnaischen Vorstadt am 14., 15., 18. und 19. Juli völlig abgebrannten 108 Häuser allein – denn außerdem waren dort 28 Häuser gänzlich ruiniert und 109 beschädigt worden – standen mit Ausschluß der mitabgebrannten königlichen und städtischen Gebäude, welche keine Tare hatten, im Gesamttaxwerte von 69,233 Thalern; die in der Wilsdruffer Vorstadt am 20. Juli durch Anzündung von seiten der preußischen Feldjäger abgebrannten 98 Häuser aber hatten – exclusive der königlichen und der geistlichen Gebäude, der Annenkirche und des Josephinenstiftes – den Taxwert von zusammen 98,639 Thalern, während die aus Anlaß der Verteidigung der Festung abgetragenen 6 Häuser im Gesamttaxwerte von 16,300 Thalern und die aus demselben Anlaß durchschossenen 24 Häuser im Gesamttaxwerte von 38,796 Thalern standen. [G. XXXII. 111; G. XXXII. 78 Bl. 156 flg., 160 flg., 169 flg. und G. XXXII. 126s.] – Der durch Brand und Raub am 19. und 20. Juli in den Vorstädten erlittene Mobiliarverlust endlich betrug 276,682 Thaler, wogegen der in der Stadt selbst erlittene Mobiliarverlust die enorme Höhe von 1,540,013 Thalern laut der vom Rate bei der Meißnischen Kreisdeputation hierüber eingereichten Tabelle vom 11. August 1761 erreichte. [G. XXXII. 75 Bl. 92 und G. XXXIi. 127b, letztes Blatt.]
Empfohlene Zitierweise:
Alfred Heinze: Dresden im siebenjährigen Kriege. i. A. des Dresdner Geschichtsvereins bei Carl Tittmann, Dresden 1885, Seite 159. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Heft05-06VereinGeschichteDresden1885.pdf/171&oldid=- (Version vom 10.9.2023)