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des Herzogs von Bevern Regimente nebst 2 Kanonen von hier nach Bischofswerda, wogegen nachmittags des Generals von Grap Regiment in die Stadt einrückte; dasselbe mußte aber bereits am andern Morgen, am 7. April, mit Sack und Pack früh 7 Uhr von hier wieder ab- und nach Pirna marschieren. Nachmittags ½4 Uhr rückte dafür das ehemals Wiedersheimsche, jetzt dem Generalmajor von Rohr zugehörige Füsilierregiment in hiesige Residenz ein.[1] – An demselben Tage wurde dem Rate ein Patent aus hiesigem Amte insinuiert, demzufolge die Stadt zu den von den deputierten Ständen Meißner Kreises auf Verordnung des Generals von Retzow auf den genannten Kreis für den 10. dss. Mts. ausgeschriebenen 400 vierspännigen Wagen zum Transport von Palissaden in die Oberlausitz 8 dergleichen Wagen bei Vermeidung von 200 Dukaten unnachläßlicher Strafe gestellen sollte. Der Rat remonstrierte aber sofort in einer an den General von Retzow gerichteten Vorstellung gegen dieses unausführbare Ansinnen und bat – wie es scheint, mit Erfolg – an den Kreishauptmann von Ende zu verordnen, daß die der Stadt angesonnenen 8 vierspännigen Wagen von andern Orten des Kreises verschrieben werden sollten.[2]

Am 9. April rückte nachmittags 4 Uhr, nachdem der König von Preußen den bestimmten Befehl hierzu erteilt hatte, das Regiment Gensd'armes hier ein, von welchem die drei Eskadrons 1. Leibkompagnie, 2. Major von Woldeck und 3. Major von Kottwitz in die Stadt, in die Vorstädte aber die beiden Eskadrons 4. Oberstleutnant von Oppen und 5. Major von Bülow mit ihren Pferden einquartiert wurden. – Nachmittags erfuhr man, daß der König von Preußen durch den Generalfeldmarschall von Keith sich des Obersthofmeisters Grafen von Wackerbarth Person habe versichern und die gesamte kurfürstl. und königl. Schweizergarde habe entwaffnen und verabschieden lassen. Auch sah man von nachmittags 3 Uhr an bis abends nach 6 Uhr die hiesige Garnison, an welche


  1. G. XXXII. 125y. Bl. 147b.
  2. G. XXXIII. 18b. Bl. 188 bis 197.
Empfohlene Zitierweise:
Alfred Heinze: Dresden im siebenjährigen Kriege. i. A. des Dresdner Geschichtsvereins bei Carl Tittmann, Dresden 1885, Seite 43. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Heft05-06VereinGeschichteDresden1885.pdf/55&oldid=- (Version vom 23.8.2023)