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in einer schriftlichen Ordre, daß die beiden übrigen, noch nicht gedielten Gewächshäuser heute noch gedielt werden sollten.[1]

Am 2. Juni mußte auf Befehl des Generals von Bornstedt eine am 31. vor. Mts. mit dem Juden Hirschel, einem österreichischen Spione, eingebrachte Weibsperson, Namens Deßmer, in hiesiges Zuchthaus gebracht und mit einem Willkommen belegt werden.[2]

Am 3. Juni mußte der Rat auf Ordre des Generals von Bornstedt und auf Andrängen des Lazarettdirektors von der Marwitz an die Billetierer in den Vorstädten zur Unterbringung von 1000 Blessierten, welche alle Stunden hier wieder erwartet wurden, Verordnung erteilen.[3] – Bis heute Abend war das dritte Orangeriehaus vollends ausgedielt, das vierte und letzte aber bis auf 13 Stück Cypressenbäume ausgeräumt worden, so daß andern Tags der Anfang mit dem Ausdielen auch dieses Orangeriehauses gemacht werden konnte. In allen drei Orangeriehäusern waren aber zur Zeit nur wenig Blessierte zu sehen.[4]

Am 6. Juni teilten die Meißner Kreisdeputierten dem Rate die endliche Resolution wegen der bisher verschiedentlich ausgeschriebenen Rekrutierungen mit, nach welcher nunmehr das Land 4200 Mann binnen drei Wochen gestellen sollte.[5]

Am 7. Juni kamen vier Schiffe mit österreichischen Kriegsgefangenen hier an, welche auf die gräfl. Brühlsche Reitbahn gebracht wurden, desgleichen sind am 8. Juni 500 Mann preußische und einige 50 österreichische Blessierte wieder zu Schiff hierher gebracht und zum Teil in die Orangeriehäuser, zum Teil aber in die Bürgerhäuser eingelegt worden.[6]

Am 10. Juni kamen wieder fünf Schiffe mit 250 Blessierten hier an, wovon ein Teil in die Gewächshäuser, ein Teil aber wieder in die Bürgerhäuser verlegt wurde,[7] und endlich am 12. Juni sind abermals fünf Schiffe mit österreichischen Kriegsgefangenen und Blessierten hierher gekommen.[8]


  1. G. XXXII, 125y. Bl. 183a.b., 186a.b. und G. XXXIII. 18b, Bl. 374.
  2. G. XXXII. 125y. Bl. 183b, 185.
  3. G. XXXII. 125y. Bl. 186b bis 188.
  4. G. XXXIII. 18b. Bl. 382.
  5. G. XXXII. 125y. Bl. 189b.
  6. G. XXXII. 125y. Bl. 190.
  7. G. XXXII. 125y. Bl. 191
  8. G. XXXII. 125y. Bl. 192.
Empfohlene Zitierweise:
Alfred Heinze: Dresden im siebenjährigen Kriege. i. A. des Dresdner Geschichtsvereins bei Carl Tittmann, Dresden 1885, Seite 54. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Heft05-06VereinGeschichteDresden1885.pdf/66&oldid=- (Version vom 25.8.2023)