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Worten:

„Seines Bleibens und Zuschreibens würde hier nicht mehr
„seyn, liesse also seinem treugeliebten Bruder seinen letzten Abschieds-
„Gruß vermelden und sich für alle erzeigte Liebe und Treue herz-
„lich bedancken, der höchste Vergelter wolle Ihn dafür zeitlich segnen
„und ewig ergeben und beseligen; Auch wolte der Selige Mann
„noch diese letzte Bitte thun; nemlich, daß Er diese Treue noch-
„mahls wolle spüren lassen und wie Er, der Selige, sie im Leben
„rühmlich genossen, also nach seinem Tode Seiner Waisen Einer
„würcklich geniessen lassen und an seine Statt versorgen, GOTT
„würde es hier zeitlich und dort ewig nicht unvergolten lassen.“

Dieses hat der Selige H. Schwager folgenden Donnerstags noch einmahl befohlen, als Ihm schon die lincke Hand und Seite gerühret: Wie er denn die Mittags-Nacht[1], und folgenden Tag ohne Regung und Zuckung einiges Gliedes stille gelegen und fleissig nachgebetet, bis Ihn Gott ¼ auf 1 Uhr ♃[2] selig einschlaffen lassen. Gott tröste all, die durch seinen Hintritt schmerzlich betrübet sind. Nunmehro sind die betrübten Waisen und Wittwe entschlossen, ihren lieben Vater und Mann aufn Sonntag Esto mihi d. 13. Febr. ehrlich zu bestatten und wollen hiermit die Leidtragenden gebeten haben, der H. Schwager wolle, dafern es sein Zustand litte, auf ernannten Tag seinem Sel. H. Bruder das Geleite zu seiner Ruhestatt geben helffen. Entfehlen indessen nebenst mir der H. Schwager und geliebte Ehekrone Göttlicher Beschirmung.

     Meines hochgeehrten Herrn Schwagers

dienstschuldigster
Dreßden d. 4. Februarij Andreas Kraut,
Ao. 1670. Lyc. Dresd: Coll. V. m. p.

  1. Mittwoch?
  2. Donnerstag.