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     Was ihr nur greiffet an: Ob ich gleich kurtz und klein,
     Doch noch viel dicker bin, denn meine Brüder seyn.
An Glied der Glieder all mein Wohnung ist und bleibet,
Weil ich verbunden bin mit dem und einverleibet,
     An dem, was ich verricht, kein Mensch außreden kan,
     In allem Thun und Werck da sol und muß ich dran.
Ich stehle, raub und nehm, mach Beuthen auff den Strassen,
Ich schencke, bring und geb, ich muß mich brauchen lassen
     Von allen Muttern Kind, es sey böß oder gut,
     Wer mich nicht bey sich hat, nicht viel außrichten thut.
Kein Schneider, Schuster, Schmidt, Balbierer, Seidenstücker,
Kein Org-, Harff-, Lautenist, kein Pfeiffer und Buchdrücker
     Meiner entrathen kan, kein Handwerck, was es sey,
     Mich wol zu brauchen weiß die Edle Schreiberey.
Der Adel ehret mich, Doctores schön mich zieren,
Ich ihre Wappen trag, ob mich gleich sehr schimpfieren
     Die Weiber, wann ich muß ertödten in gemein
     Das schwartze BlutGesind und was Schildbürger seyn.
Wolt Gott, daß ich nicht wär mit unsrer Feinde Händen,
Der jetzge BeutelKrieg gar bald sich sollte wenden
     Von unserm Meißnerland, der Bawer solt in Mund
     Dem Soldat wiederumb geben ein Schwedentrunck.
Nu rathet was es sey, so schwer ist nicht die Sache,
Weil ich es gar zu sehr euch auffzulösen mache.
     Die Humpe ist bereitt, nun keiner sey verzagt,
     Fangt an, Herr Bräutigam, Herr Daum, ich habs gesagt.




Nachbemerkung zu S. 42: Das von Joh. Daum erworbene Haus ist das jetzige Haus Scheffelstraße Nr. 16.