Seite:Heft10VereinGeschichteDresden1892.pdf/34

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

ist ein malum incurabile, derwegen sich wol in acht zu nehmen, unser H. Superintendens[1] alhier soll darfür Kümmelöhl brauchen. Von unsern außenstehenden schulden sehe ich gerne, das sie einbracht werden, damit ich doch einmal etwas bekommen möchte. Die besoldung bleibt wieder stecken, denn ich nun gerade 13 Jhar zu fordern habe, die accidentia haben sich bisher auch abgeschnitten; den ich in 6 wochen nicht einen Heller (ist ein schlechts geldt) eingenommen, muß bloß von der schnur itzo zehren, so wirdt mir auch, weil der liebe Gott mein liebes weib mit leibesfrucht gesegnet und nach Ostern geliebts Gott darnieder kommen wirdt, was ufgehen, und wann ich nichts einnehmen werde, werde ich verstoßen müßen, was ich habe.


22. Februar 1645.

Herzlieber Bruder Christiane!   Die 4 Exemplaria der Meditatorum H. Barthii[2] hab ich zu recht empfangen, bedancke mich derselben. H. M. Böhmes schreiben hab ich überantworttet, das andere nach Mügeln[3] soll ehist auch bestelt werden. – – Von gebrauch des Kümmelöhls wirdt dasselbe tropfenweiß in warmen wein eingenommen, also hab ich dasselbe uf der Reiße selber gebraucht, es ist ein sehr bequem ding, wann man etliche Tropfen also früe oder vor der Malzeit einnimbt. Ich hette gerne ein wüllen Wiegenbandt von 7 Ellen von Blau und Weiß oder Grün und Weißen garn, die zu Zwickau gemacht sein. Die wollest du oder die Frau Schwägerin bey des Kleinen Michaels Sohn oder sonsten bestellen, das sie fein wehrhaftig gemacht werden, wie auch mir ein baar blaue schmale wüllene hosenbänder von 4¾ Ellen, wie inliegendt muster besaget.


20. März 1645.

Herzlieber Bruder Christiane!   Vor die gehabte bemühung des wiegenbandts thue ich mich freundtbrüderlichen bedancken, und


  1. Ägidius Strauch.
  2. Kaspar von Barth, geb. 21. Juni 1587, gest. 17. September 1658 (Allgem. Deutsche Biographie, Bd. 2. S. 101 f.)
  3. An Johann Fiedler.