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memorial zu ersehen, gebethen, ihm eine stunde zu beniemen, wenn ich weilig, er wolte zu mir kommen und mit mir weiter reden, er hat es auch gestriges Abent gegen meinem weibe, die gleich bey dem H. Cantore zum Tauffeßen, und der H. Rector Gevatter gewesen, wiederholet, das er wolte zu mir kommen, ich hab ihm aber selber zusprechen wollen, hab es aber wegen vieler ufwartung nicht enden können, wil es aber, gelibts Gott, morgendes Tages thun, ich bilde mir ein, es wirdt sein Aidam der H. Conrector[1] Pfarrer zu Schönfeldt werden, er wirdt etwan an seine stelle dich hieher haben wollen, ich will es nun hören, was sein begeren sein wirdt und dich mit ehisten berichten. Kanst du ihm des Barthii sachen communiciren, hette ich selber zu bitten.


24. Mai 1649.

Herzlieber Bruder!    Von unserm Herrn Rectore hab ich vor wenig Tagen ein brieflein überkommen, welches du hierbey gefügt zu empfahen. Sonsten berichte ich dich, daß unser Schwager, der Pfarrer zu Cösteritz, herr Simon Volckmar, kurz vor deines briefleins ankunft der Frau Muhmen Auerbachin Todt mir vermeldet, hab ihn auch wieder beantworttet, aber der both hat das schreiben unabgefordert liegen gelaßen, do ich Ihm doch eine Kanne Wein zum trinckgeldt hab langen laßen, muß sehen, wie ich es in andere wege fortbringe. Ich bin willens, ich will es ehist nach Wien berichten, hast du etwas darbey zu schreiben, wollest du es ehist thun, ich will noch so lange innen halten. Von M. Tülßnern wie auch von H. Fiedlern hab ich nichts empfangen, so baldt was kömbt, soll dirs zugebracht werden. Vetter Christoff Seidel hat diese Feiertage zu mir kommen wollen, ist aber verblieben, hette es gerne gesehen, denn ich ihn mit nacher Radeburg zu H. Medern Pfarrern daselbst nehmen wollen; denn ich die Feiertage mit Weib, Kinder und Gesinde daselbst gehalten und ziemlich lustig gewesen. Es ist H. Herrmann neulicher


  1. Der oben erwähnte Peter Bertram, aus Bamberg, 1649 Pfarrer in Schönfeld bei Pillniz, 1661 in Lausigk, 1671 in Brießnitz, gestorben 1678 (Kreyssig, Album S. 470).