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60 Kanonen und den Schall sämmtlicher Glocken der Residenz begrüßt, und am Weißen Thor von einer Deputation des hiesigen Magistrats mittelst einer devotesten Anrede empfangen. Vom gedachten Thore an war in gerader Linie bis an die Allee und von dort bis an die Statue von den hiesigen Bürgerschützengesellschaften, von letztgedachter Statue an aber, über die Brücke bis an das große Schloßthor von dem hier befindlichen Militär eine Haye gebildet, durch welche Ihre Majestäten zu letztgedachten großen Schloßthor einfuhren und unter der Schnarche abstiegen.

Bei Hofe hatten sich der ergangenen Ansage gemäß die Herrn Minister und sämmtliche Kavaliere versammelt, von welchen Ihre Majestäten beim Aussteigen aus dem Wagen empfangen und die große Treppe hinauf begleitet wurden, worauf Allerhöchstdieselben nach kurzem Verweilen in dem inneren Antichambre-Saal Sich in dero Zimmer zu begeben geruhten.

In Ermangelung der Garde du Corps, welche sich annoch bei der Armee im Felde befand, wurden die Posten im Königlichen Schlosse von dem Regimente von Zastrow-Kürassiers besetzt.“

Der Magistrat hatte auch nach dem Eintreffen Thielmanns in Dresden, der mittlerweile zum General ernannt worden war, das ihm übertragene Gouvernement der Residenz und Festung weitergeführt; nachdem aber der französische General Cara St. Cyr am 14. August in Dresden eingetroffen war und das Kommando der Garnison übernommen hatte, scheinen Schwierigkeiten entstanden zu sein, denn der Rat bat in einem Schreiben vom 21. August „um Differenzen zu vermeiden“ – Se. Majestät möchte ihn des übertragenen Stadtkommandos entheben. Darauf erschien am 22. August folgendes Schreiben:

„Ihre Kgl. Majestät wollen, daß der hiesige Stadtrath des demselben unter dem 15. April d. Jhrs. übertragenen und bisher zu Allerhöchst deren Zufriedenheit geführten hiesigen Stadt-Commandos, nunmehr bei der veränderten Lage der Umstände wieder entledigt werde. Es ist daher solches bemeldetem Stadtrath, auf dessen unterthänigstes Anliegen vom 21. ds. Mts. zur Resolution zu eröffnen.

von Cerrini.


Eine Rechnung über den in der Gouvernementskanzlei in der I. Etage des Breitenbauchschen Hauses am Altmarkt entstandenen

Empfohlene Zitierweise:
E.G.M. Freiherr von Friesen: Dresden im Kriegsjahre 1809. i. A. des Dresdner Geschichtsvereins bei Wilhelm Baensch, K. S. Hofverlagshandlung, Dresden 1893, Seite 70. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Heft11VereinGeschichteDresden1893.pdf/78&oldid=- (Version vom 19.11.2023)