Körpers“ von Professor Koeck, die 1822 in München erschienen waren. Die Nachzeichnungen enthalten sorgfältige Ausmessungen, Benennungen der einzelnen Muskeln und Knochen usw. und sind peinlich genau und sauber ausgeführt. Sie befinden sich, ebenso wie das Manuskript und der Koecksche Atlas, in des Künstlers Nachlaß[1].
Ende 1842 finden wir Rayski wieder in Dresden. Hier wurde ihm ein höchst ehrenvoller Auftrag zu teil.
Am 8. Oktober 1842 hatte eine englische Gesandtschaft unter Führung des bevollmächtigten Ministers Grafen Wilton dem sächsischen Könige Friedrich August II. die Insignien des Hosenbandordens überbracht. Nach den bei Verleihung dieses Ordens gültigen Satzungen muß jeder neu aufgenommene Ritter sein Porträt im Ornate des Ordens einliefern. Die Ausführung dieses Bildnisses ward vom Könige Rayski übertragen. Sicher wird das Gemälde in England (Windsor?) noch zu finden sein. Es ist nach zuverlässiger Aussage das einzige Porträt, das der Maler in offiziellem Auftrage geschaffen hat.
In demselben Jahre erfuhr Rayski auch noch eine Ehrung anderer Art: sein Name wurde zum ersten Male in einem kunstgeschichtlichen Werke genannt. Der Münchner Forscher Dr.G.K.Nagler nahm ihn in sein großangelegtes „Allgemeines Künstlerlexikon“ (12. Bd. S. 343) auf. Allerdings bringt der Gelehrte nur eine kurze Notiz über Rayski und hebt nur dessen Genrebilder, noch nicht die Porträts hervor, aber es ist der erste Fall, daß überhaupt in der Öffentlichkeit auf den Dresdner Meister hingewiesen wird, und deshalb erscheint auch diese kurze Angabe erwähnenswert.
1843 folgte der Künstler einer Einladung des Schwagers seiner Cousine, des Wurzener Domherrn Christian Ludwig Haubold von Schroeter († 1886), und verlebte mehrere Wochen auf dessen Besitztum, dem malerisch gelegenen Schlosse Bieberstein bei Nossen i. S. Hier entstand in dem genannten Jahre jenes ausgezeichnete Bild, das allein schon dem Namen seines Urhebers dauernde Ehre sichern würde: das große Porträt des Domherrn von Schroeter[2]. Auf der
Ernst Sigismund: Ferdinand von Rayski. i. A. des Dresdner Geschichtsvereins, Dresden 1907, Seite 40. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Heft20VereinGeschichteDresden1907.djvu/56&oldid=- (Version vom 16.2.2024)