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Seite:Heft25VereinGeschichteDresden1918.djvu/121

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Stadt und begab sich zu weiteren Studien nach Rom. Bekanntlich wurde er, als er 1768 sein deutsches Vaterland einmal besuchen wollte, in Triest ermordet. – Seit der hundertsten Wiederkehr seines Todesjahres befindet sich im Japanischen Palais an einer Wand des Treppenaufganges zum Obergeschoß eine große schwarze Marmortafel. Sie zeigt in ihrem oberen Teile das bronzene Kopfbildnis W's., und darunter in Metallbuchstaben die kurze Angabe: J. J. Winckelmann. Stiftung der Kunstgenossenschaft zu Dresden. MDCCCLXVIII. – Ein zweites in unserer Stadt vorhandenes Erinnerungszeichen an diesen berühmten Gelehrten befindet sich am Hause Nr. 6 der Winckelmannstraße. Hier erblickt man wenige Schritte vor der Eingangstür in einer Nische die etwas überlebensgroße, aus Sandstein gearbeitete Büste W's. Am Unterbau derselben ist sein Name eingemeißelt.


Nr. 115. Exner, Christian Friedrich, 1718–1799, Oberlandbaumeister, verlebte bereits einen Teil seiner Jugendzeit in Dresden, studierte, herangewachsen, bei Knöffel und Longuelune eine längere Reihe von Jahren die Baukunst und wurde seit 1744 vom Oberbauamte als Bauaufseher beschäftigt. Acht Jahre später rückte er zum Landbaumeister und 1766 zum Oberlandbaumeister auf. Als solcher hatte er das gesamte Hof- und Landbauwesen zu beaufsichtigen, für wichtige große Neubauten Pläne zu liefern und an Staatsgebäuden nötig gewordene Veränderungen vorzunehmen. – Hervorragend beteiligt war E. an dem Wiederaufbau der 1760 vernichteten Kreuzkirche, deren Äußeres bis zur Dachbrüstung er von 1768 bis 1774 nach seinem Entwurfe ausführte; dagegen wurde sein bereits genehmigter Turmplan plötzlich nicht berücksichtigt. Von 1760 bis 1765 erfolgte durch E. der Wiederaufbau des bei der Beschießung Dresdens im Juli 1760 vom Feuer zerstörten Josephinenstiftes, jetzt Große Plauensche Straße 16. Ferner rührt (nach Barth, Seite 68) der 1766 errichtete Ostflügel des Prinzenpalais am Taschenberge von E. her. Umbauten nahm er vor an der an der Ostra-Allee gelegenen Glashütte, die 1764 zur Patientenburg, d. h. zu einem Krankenhause für Hofbedienstete, umgestaltet, um 1860 aber abgebrochen wurde; ferner am Fürstenbergschen Hause, dem E., um für die darin befindliche Kunstakademie weitere Räume zu beschaffen, 1766 ein drittes Obergeschoß aufsetzte. Das bis 1901 an der Ecke des Altmarktes stehende und am ersten Obergeschoß mit einer sehr alten Bildsäule des h. Nikolaus gezierte Haus Schössergasse zuletzt 2 erhielt bei einem 1770 durch E. vorgenommenen Umbau zwei neue Obergeschosse. Schließlich sei noch erwähnt, daß die von 1782–1785 erfolgte Umgestaltung der Räume des Japanischen Palais, in dem staatliche Sammlungen, die Antiken und die kurfürstliche Bibliothek Aufnahme finden sollten, unter E's. Leitung ausgeführt wurden.

Schon 1749 war dem Oberlandbaumeister von seinem Landesfürsten an den Verschanzungen bei den Neustädter Elbwiesen in der Nähe der Augustusbrücke ein Stück Land von 90 Ellen Länge geschenkt worden, auf dem E. im nächsten Jahre sich ein Haus erbaute und bis zu seinem Tode auch bewohnte. Es war das noch heute stehende Gebäude Am