diverse: Musik im alten Dresden | |
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gedruckte oder geschriebene Einladungen aufzufordern, an bestimmten Festtagen im Schlosse zu erscheinen. – Wie schon erwähnt, begleiteten die Hoftrompeter ihre fürstlichen Herren auf kleineren und größeren Reisen, bei denen sie teils als Musiker, teils als Fouriere Dienst zu leisten hatten. Als 1562, am 30. November, König Maximilian II. zu Frankfurt am Main „mit aller Solennitet in der Thumbkirchen zu Sankt Bartholomäus als Römischer König gekrönet“ wurde, waren unser Kurfürst August nebst Gemahlin Anna, „sein Gemahl, geborne aus Königlichem Stamme Dennemarcken“, und ein großer Hofstaat gegenwärtig, der zu seiner Reise 802 Pferde erforderte[1]. Unter dem Hofgesinde befanden sich auch Hoftrompeter und 1 Heerpauker. Zur Hochzeit der Prinzessin Elisabeth von Sachsen mit Johann Casimir, Pfalzgraf bey Rhein, in Heidelberg, 4. Juni 1570, brachte der Kurfürst mit „Drombter und Heerbeucker, 16 Pferde“, und zum Reichstag zu Augsburg, 1582, begleiteten ihn „4 Trommeter und 1 Herbeucker, 40 Trabanten, 5 Lockeyen usw. Augusts Nachfolger, Christian I., nahm zur Fürstenversammlung in Lüneburg im Juli 1586 mit: 9 Trommeter und 13 Instrumentalisten“[2]. Zu der Reise des Kurfürsten Christian II. nach Berlin im Januar 1607 waren u. a. befohlen: „Augustus Felgenhauer, Fourier, Ernst Mehrheimb, Andreas Schuster, Hans Mehrheimb – Trombter“[3]. Am 22. März 1658 ritt Kurfürst Johann Georg I. in Frankfurt a. M. zur Kaiserwahl ein, an der Spitze des Zuges bliesen 5 seiner Trompeter[4]. Zu Torgau fand im Mai 1671 eine Zusammenkunft der wettinischen Gebrüder Moritz von Sachsen-Zeitz, Christian von Sachsen-Merseburg und Johann Georg II., Kurfürst von Sachsen, statt (1128 Personen, 788 Pferde). Dazu nahm letzterer von Dresden mit 13 Trompeter mit 9 Pferden, 1 Pauker zu Pferde, 9 Bergsänger, 3 Schalmeipfeifer, 43 „von der Musik“ und die beiden Kapellmeister Bontempi und Albrici[5]. Auch in Warschau waren die Dresdner Hoftrompeter tätig. U. a. wird berichtet, daß „1760 im Monath Julio“ 5 derselben Dienst hatten, die andern 6 erlebten unterdessen die preußische Beschießung von Elbflorenz. (Die Namen der nach Polen kommandierten sind: Kadisch senior, Heydenreich, Kadisch junior, Casper Wolff, Wehlmann; in Dresden verblieben: Schroeter, Gabriel Wolff, Quantz, Schlegel, Frey, Benjamin Wolff, Matthaei.) – Überblickt man die Tätigkeit der Hoftrompeter, so erkennt man, daß die kurze Zusammenfassung, welche Zedler in seinem Universal-Lexikon darüber gibt, im allgemeinen richtig ist: „Die musikalischen Trompeter sind bey Hofe die angenehmsten, sie müssen zur Tafel blasen, in der Capelle mit
diverse: Musik im alten Dresden. i. A. des Verein für Geschichte und Topographie Dresdens und seiner Umgebung, Dresden 1921, Seite 69. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Heft29VereinGeschichteDresden1921.djvu/73&oldid=- (Version vom 11.7.2024)