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Die Haushält. (nimmt Hut und Degen ab)
Sie haben wahrlich recht! den Umstand wußt ich nicht,
Drum schenk ich Ihnen gern, vor manchem jungen Wicht,
Mein Herz und meine Hand. Hier leg ich Hut und Degen
Zu ihren Füßen hin. – –
Der Hausherr. Das kann mich nicht bewegen,
Weil es Verstellung ist. – Ich kenn euch Weiber schon.
Kaum wär die Hochzeit aus, pfifst du im alten Ton
Und ich, ich tanzte hübsch.
Die Haush. (auf ihn zutretend) Der Schelm! mit was für Augen
Voll Zärtlichkeit er schielt. Ja, ja, die Blicke brauchen
Verdollmetscht nicht zu seyn; ich bin der Sprache kund,
Die uns die Liebe lehrt. Spricht anders auch ihr Mund
Ihr Herz weiß nichts davon.
Der Haush. O nein, Madam, Sie irren!
Ihr glattes Zünglein soll mich in Ihr Netz nicht girren.
Die Haushält. Warum denn nicht? Bin ich nicht hübsch, nicht fein gebaut,

Empfohlene Zitierweise:
Heinrich Beyer: Der Hausherr in der Klemme. Ein Spiel in Versen in einem Aufzug. Stage, Augsburg und Leipzig 1813, Seite 102. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Heinrich_Beyer_-_Der_Hausherr_in_der_Klemme.pdf/14&oldid=- (Version vom 11.9.2022)