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denn das Gute, das ich will, das thue ich nicht, sondern das Böse, das ich nicht will, thue ich.“ V. 21. „So finde ich mir nun ein Gesetz, der ich will das Gute thun, daß mir das Böse anhänget.“ Gal. 5, 17. „Das Fleisch gelüstet wider den Geist u. s. w.“

 529. weil neben den guten Werken die bösen immer mit einlaufen, und Niemand sagen kann, „ich bin rein in meinem Herzen und lauter von Sünden,“ Sprüchw. 20, 9. „Wir sind allzumal Sünder und manngeln des Ruhms, den wir an Gott haben sollen,“ Röm. 3, 23. Alle Heiligen müssen um Vergebung bitten, Ps. 32, 6. Ob nun schon Jemand dem ganzen Gesetze gehorsam wäre, und fehlet an einem, der müßte des ganzen Gesetzes schuldig sein, Jacob. 2, 10., dessen Gehorsam wäre verloren und ungültig, denn es will Gott einen völligen Gehorsam haben, daß er also auch alle verflucht, die nicht alle Werke des Gesetzes erfüllen. 5 Mos. 27, 26. Gal. 3, 10.

 530. γ) Ob gute Werke nothwendig seien? Die guten Werke sind nothwendig, aber nicht daß sie die Gerechtigkeit mit sich bringen und wirken, wie schon bewiesen worden ist, sondern:

 daß man Gottes Willen, der gute Werke von uns fordert, so viel möglich, Gehorsam leiste. Gott hat geboten Coloss. 1, 10. „Wandelt würdiglich dem Herrn zu allem Gefallen, und seid fruchtbar in allen guten Werken.“ 1 Petri 2, 24. „Christus hat unsere Sünden geopfert an seinem Leibe auf dem Holze, auf daß wir, der Sünde abgestorben, der Gerechtigkeit leben.“ Tit. 3, 8. „Solches will ich, daß du fest lehrest, auf daß die, so an Gott