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Christi, daß ein Mensch von sich selbst sagen könnte, ich bin Christus, noch von seinem Leibe, er sei himmlisch, nicht aus Adam; und dieß darum,

 α) weil wir hievon keine Nachricht in der h. Schrift haben;

 593. β) weil die h. Schrift bezeugt, dieß sei allein ein geistliches Verbündniß, Ephes. 3, 17. „Daß Christus wohne durch den Glauben in unsern Herzen.“ 1 Corinth. 6, 17. „Daß, wer dem Herrn anhanget, der sei ein Geist mit ihm.“ Weil nun der Glaube geistlich ist, so macht er kein leibliches Verbündniß; weil die Christen, die durch einen Geist zu einem Leib getauft und zu einem Geist getränket sind (1 Cor. 12, 13.), unter einander allein geistlich, nicht aber leiblich vereinigt werden, so werden die Gläubigen auch mit Christo ein Geist, aber nicht ein Leib.

 594. γ) weil solche Dinge von des Herrn Christi Leib gesagt werden, die von dem Leibe wiedergeborner und gläubiger Menschen nicht gesagt werden können, als:

 Christi Leib ist von dem Sohn Gottes persönlich angenommen, daß das Wort Fleisch geworden ist, Joh. 1, 14. „Derselbe Mensch ist der Herr vom Himmel;“ 1 Corinth. 15, 47. „Und alle Fülle der Gottheit in Christo wohnet.“ Coloss. 2, 9. Da doch kein Wiedergeborner, weder Petrus, noch Paulus, noch Johannes, von dem Sohne Gottes persönlich angenommen sind, keiner der Herr vom Himmel ist, in keinem die Fülle der Gottheit leibhaftig wohnet u. s. w.;

 Christi Leib ist für uns alle dahin gegeben, Luc. 22, 19., aber weder Petri noch Pauli Leib ist für uns dahin gegeben;