Seite:Heinrich Brandt - Darlegung der Glaubenslehre der evangelisch-lutherischen Kirche.pdf/464

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Gewissen bezeuget sie, dazu auch ihre Gedanken, die sich unter einander verklagen oder entschuldigen auf den Tag, da Gott das Verborgene der Menschen durch Jesum Christum richten wird.“

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 923. b) Wer der Richter sein werde? Die Schrift redet von unterschiedlichen Richtern a) von Gott, „Gott ist aller Welt Richter,“ Ps. 9, 8. 9. „Der Herr bleibet ewiglich, er hat seinen Stuhl bereitet zum Gericht und er wird den Erdboden recht richten,“ Jes 3, 13. 14. „Der Herr ist aufgetreten, die Völker zu richten, der Herr kommt zum Gericht mit den Aeltesten seines Volks.“ b) Von Jesu Christo, Joh. 5, 22. „Der Vater hat alles Gericht dem Sohne gegeben.“ Röm. 14, 10. „Wir werden alle vor dem Richterstuhl Christi dargestellt werden.“ Nun sind in Christo zwei Naturen, die göttliche und menschliche. Auch nach dieser ist er ein allgemeiner Richter, Joh. 5, 27. „Der Vater hat dem Sohne Macht gegeben, das Gericht zu halten, darum, daß er des Menschen Sohn ist.“ Matth. 25, 31. „Wenn aber des Menschen Sohn kommen wird in seiner Herrlichkeit u. s. w.“ c) Die Heiligen 1 Corinth. 6, 2. „Wisset ihr nicht, daß die Heiligen die Welt richten werden.“ Matth. 19, 28. „Da des Menschen Sohn sitzen wird auf dem Stuhl seiner Herrlichkeit, werdet ihr auch sitzen auf zwölf Stühlen, und richten die zwölf Geschlechter Israel.“ Jedoch mit dem Unterschied, daß Gott die heilige Dreieinigkeit, als der eigentliche vornehmste Richter, Christus der Herr, als die Person, welche es Amtswegen sichtbarlich verrichten soll. (Apostelgesch. 17, 31. hat Gott einen Tag gesetzt, auf welchen er richten will