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Seite:Heinrich Nudow – Ideen über Glük und Glükseligkeit.djvu/8

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Weise – ich wollte sagen Thoren empor? – Gilt nicht bei vielen ein Quentchen äusseres Glük mehr, als ein Zentner Klugheit? Und kan nicht mancher wenn das Glük schwärmt, es wie Bienen mit blechernem Klange lokken? mancher hingegen, sollte er es auch geharnischt erobern wollen, bebt mit empfindlichen Stichen zurük! Wie oft zerbricht es die Bande der Menschengeselligkeit, verfolgt mit stiefmütterlichem Has den Rechtschaffnen, und befriedigt die schwarzen Künste des krichenden Schleichgängers! – Doch, so mannigfaltig und oft sogar grausam und unabänderlich auch hier das Glük in vielen Abbildungen erscheint, so empfängt es dennoch sogleich eine ganz andere Gestalt, wenn (wie ich bald zeigen werde) man äusseres und inneres Glük, wahres Glük und Scheinglük, Glük und Glükseligkeit gehörig von einander unterscheidet. Denn das wahre, wesentliche, ich meine das innere Glük; bleibt immer in unserer Gewalt.

Es würde aber lächerlich seyn, wenn man die bildenden Künste für die alleinige Mutter so mancher Irrthümer bei der Schilderung des Glüks halten wolte; obgleich ich einräumen kann, daß sie bisweilen eine zufällige Ursache davon mögen gewesen seyn: wenn

Empfohlene Zitierweise:
Heinrich Nudow: Ideen über Glük und Glükseligkeit. Kaiserliche Buchdrukerey, St. Petersburg 1788, Seite 8. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Heinrich_Nudow_%E2%80%93_Ideen_%C3%BCber_Gl%C3%BCk_und_Gl%C3%BCkseligkeit.djvu/8&oldid=- (Version vom 1.8.2018)