Ihnen das Auto und seine Handhabe erklären, zu Ihrer Richtschnur, damit Sie können lernen den Zweck der Maschinerie.“
Diese Erklärung währte acht Stunden. Emil Kiste wußte danach gerade so viel als vorher.
Von dem achtstündigen Geschwätz stark heiser, spuckte Mister John C. Blotting-Paper ein verkautes Stück Sen Sen-Gummi aus und sagte: „Oauh, Mister Kiste, haben Sie understand – uill heißen – verstanden meine Explikation?“ Kiste wollte sich nicht blamieren und sagte: „Jähs!“
Dann überreichte ihm Mr. Blotting-Paper zwei Broschüren, eine mit der Aufschrift „Was muß der Mammoth-Auto-Fahrer wissen?“ und eine zweite: „Wie bricht der Mammoth-Auto-Fahrer nicht den Hals?“
Der amerikanische Chauffeur, der das Auto von Hamburg gebracht, war in den Preis einbegriffen.
Nie hatte Emil Kiste vor etwas so viel Respekt gehabt, wie vor diesem neuen Mammoth-Auto. Wenn ihm auch alte Grundsätze aus seiner Brauburschenzeit wie: „Die Axt im Hause ersetzt den Zimmermann!“ – „Selbst ist der Mann!“ aufstießen, so war er doch im stillen froh über den amerikanischen Chauffeur. Zwar äußerte er sich so obenhin, daß er wohl auch allein mit dem Auto fertig würde. Mister John C. Blotting-Paper bekam seinen 300 000-Dollar-Scheck auf New-York, sagte: „Good by, Mister Kiste!“ und reiste mit dem nächsten Ozeandampfer ab.
Emil Kiste war dem Chauffeur und dem unheimlichen Automobil hilflos überlassen.
Hermann Harry Schmitz: Buch der Katastrophen. Kurt Wolff Verlag, Leipzig 1916, Seite 180. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Hermann_Harry_Schmitz-Buch_der_Katastrophen-1916.djvu/178&oldid=- (Version vom 1.8.2018)