Der Vater sprang erschreckt auf und stieß sich dabei die Pfeife in den Hals. Er war blau vor Wut, sagte aber noch immer nichts.
„Diese moderne Sachen, ich hab’ es ja immer gesagt,“ murmelte die Tante.
Der Mutter gelang es endlich, die Flammen zu ersticken.
Mit zitternden Händen machte sie sich wieder an der Maschine zu schaffen.
Oder mußte hier angezündet werden?
Der Vater hatte sich wieder im Lehnstuhl aufgebaut. Seine Geduld war beängstigend.
Ja, hier an diesem Hahn mußte gedreht und dann angezündet werden.
„Wwubb, wwubb,“ schlug eine blaue Flamme aus der Maschine heraus.
Alles flüchtete vom Tisch weg.
Die Mutter stürzte in die Küche nach einem Eimer Wasser und setzte kurz entschlossen die ganze Maschine unter Wasser.
Die gemütliche Stimmung war so ziemlich zum Teufel.
„Ich habe den Spiritus, glaube ich, in den falschen Behälter getan,“ preßte die Mutter bebend hervor; „ich habe das verwechselt. So jetzt weiß ich es wieder. Das werden wir gleich haben, in fünf Minuten dampft der Kaffee auf dem Tisch.“ Sie versuchte krampfhaft ihre Sicherheit zu bewahren. Sie nahm die Maschine und ging damit in die Küche.
Der Vater sagte noch immer nichts. Die Augen waren blutig unterlaufen. Er gab dem kleinen Erich einen Tritt lediglich, daß er mit dem Lampenschirm auf das Klavier flog. Die kunstgepunzte
Hermann Harry Schmitz: Der Säugling und andere Tragikomödien. Leipzig: Ernst Rowohlt Verlag, 1911, Seite 40. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Hermann_Harry_Schmitz_Der_Saeugling.djvu/040&oldid=- (Version vom 17.8.2016)