Es ging so lange gut, bis ich die neuen, gelben Schuhe eines baumlangen Menschen traf.
Was dann folgte, war häßlich und für mich wenig nett.
Der Mann war ein amerikanischer Preisboxer, und in meinem Militärpaß steht, daß ich zum Dienst in Heer und Marine dauernd untauglich sei. Man vermeide es peinlichst, sich von einem Berufsboxer verschiedene Male hintereinander unter das Kinn boxen zu lassen. Es kommt nichts erfreuliches dabei heraus, nur Zähne.
Ich versuchte zu fliehen, stolperte über den genialen Zipfel meiner Pelerine und schlug hin.
Tritte ins Kreuz sind nur für den, der sie appliziert, eine gesunde Gymnastik.
Ich sah gar nicht mehr schön aus, als der Amerikaner von mir abließ.
Eine riesige Menschenmenge, darunter auch die Leute, die sich im Café, und als ich mich nach dem Dampfer erkundigte, so merkwürdig benommen hatten, umringte mich.
Wie alles gekommen war, weiß ich nicht. Ich hatte zu viel mit dem Zusammenlesen meiner Zähne zu tun. Kurz und gut, ich wurde am gleichen Tage abends in die Irrenanstalt in Mailand eingeliefert, aus welcher man mich nach zwei Tagen wieder entließ, da ich harmlos sei. –
Meine Grammatik habe ich meinem Todfeind geschenkt.
Hermann Harry Schmitz: Der Säugling und andere Tragikomödien. Ernst Rowohlt Verlag, Leipzig 1911, Seite 158. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Hermann_Harry_Schmitz_Der_Saeugling.djvu/158&oldid=- (Version vom 1.8.2018)