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wird; denn auch Schauen ist noch ein Stück vom Glauben.

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 So fassen wir zusammen: Ich will lernen, was er gesagt und getan hat; und das ist deine eigene Sache, dazu brauchst du keinen Heiligen Geist, dazu genügt der natürliche Verstand. Und dann will ich bitten: versiegle dein Wort in meinem Herzen und laß in meiner Seele den Wunsch laut werden, daß es sich also verhält! Dann gib mir, so schwer es ist, den Schrecken über mich selbst und die Angst des Abgrundes und den Blick in die Tiefe ohne dich und dann die Freude, daß ich in dir leben darf. Und dann will ich trauen, so wie wir es vorhin gehört haben. Der Glaube ist eine innerliche Beweisführung (Hebr. 12 1) von Dingen, die man nicht sieht. Durch den Glauben sprach Abraham mit dem unsichtbaren Gott, als sähe er ihn. Durch den Glauben hat Abraham seinen einzigen, heiß ersehnten und spät geschenkten Sohn geopfert (Hebr. 11 17), und durch den Glauben hat er ihn aus dem Tod wieder genommen. (Hebr. 11.) Durch den Glauben hat Moses ein besseres Vaterland gesucht, obwohl er es nicht kannte. (Hebr. 11 28.) Durch den Glauben hat man den Mut, in Dinge, die man nie erfahren und nie erschaut hat, hineinzugehen wie in ein bekanntes und vertrautes Land. Dinge, die du siehst, brauchst du nicht zu beweisen. Aber das ist Glaube, daß man ungeschaute Dinge erlebt und sich nicht einredet, das wäre Willenszwang, sondern sich innerlich überzeugt, es sei so. Glauben