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 Jes. 33.
 In welcher Christenheit Er mir und allen Gläubigen täglich alle Sünden reichlich vergibt und am jüngsten Tage mich und alle Toten auferwecken wird und mir samt allen Gläubigen in Christo ein ewiges Leben geben wird. Das ist gewißlich wahr.








 Damit schließt die Auslegung des dritten Glaubensartikels, damit schließt alles, was Glauben heißt im Himmel und auf Erden, der Glaube im Himmel: all der Heiligen und Vollendeten, die auf uns warten; der Glaube auf Erden: all der Kämpfenden und Streitenden, die nach der Heimat verlangen. Das ist gewißlich wahr. Mit diesen Worten will uns der Lehrer unserer Kirche, der treue Seelsorger, der aus Zweifelsnächten zur überschwenglichen Freude des Christenbesitzes hinangelangt ist, ins Herz schreiben, daß unser Glaube nicht ein künstliches Vielleicht, nicht ein schwärmerisches Gewiß, nicht ein fragendes Etwa, sondern ein wunderbar abgeschlossener Besitz ist, ein Reichtum, der umso größer wird, je mehr man sein braucht. Hört ihr nicht, wie hinter diesen beiden Worten: „das ist gewißlich wahr“ Einer steht, der Seine Hand emporhebt: „Ich schwöre bei Mir Selbst und soll Mich nicht gereuen“ (Ps. 110, 4), Einer, Der Sich in der Offenbarung den treuen Zeugen (Off. 1, 5) heißen läßt.

 Ach, wenn wir nur mehr Mitleid mit den vielen Tausenden hätten, die umhergehen und auf Menschenwort sich verlassen und Menschenmeinung vertrauen und immer das Neueste für das Wahrste halten, während wir ein festes und prophetisches Wort haben. Ach, wenn ihr nur selbst mehr dafür danken wolltet, daß hinter eurem gesamten Glaubensleben Der steht, Der es angefangen hat, Jesus der Christ, Der in der Vergangenheit den