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entspricht, es erschöpft und erfüllt. Mit dem durchgrabenen Ohre des Jüngers, dem alle Tränen und Trauer, Angst und Not sich erschlossen, mit dem den Müden das Rechte an seinem Orte und zur rechten Zeit darreichenden Worte, mit der Geduld, die sich vor nichts zurückzieht, das um sie bittet, mit dem heiligen Eifer, der allem sich widersetzt, was etwas sein will, ohne es zu sein, und wissen will, ohne etwas zu vermögen (Joh. 2, 17), und gleich am Anfange der in die Erscheinung tretenden Wirksamkeit die Jünger an den Ausgang denken läßt, ist Jesus umhergezogen, mit dem Einfachsten dienend, mit dem Verachtetesten und Verächtlichsten zumal, aber in seinem Munde war das Wort Verbindung von Wille und Wesen, des Willens, der das Wesen zur Erscheinung drängt, des Wesens, das in der Erscheinung dem heiligsten Willen genug tut. Jesu Predigt (Matth. 7, 29), so wenig von ihr uns aufbehalten ist, gleichsam nur der Querschnitt des Ganzen, die Summe aller Lehre, war die des Gewalthabers, dem nicht Worte zu Gebote stehen, sondern der dem Worte zu Gebote sich stellt, um es zu beherrschen und durch seine Gewalt andere zu bestimmen. Weil sie nur einen Gegenstand hatte und haben konnte, Weltversöhnung mit Gott auf Grund des ewigen Opfers an Gott (II. Kor. 5, 19), die Heiligkeit in Sünde gewandelt (II. Kor. 5, 21), damit die Sünden in ihm ein Vollbegriff der Gerechtigkeit würden, darum wollte sie alle weltlichen Lichter mit ihrem trüben Scheine und irren Glanze auslöschen und in ihrer Einfachheit scheinen, (II. Kor. 4, 6) wie gegen das Morgengrauen beschämt die einzelnen ärmlichen Lampen verlöschen, damit die Sonne alles erfülle, und weil sie so tut.

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