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den Kirchenvisitationen, und nach ihm bis in die Mitte des 18.  Jahrhunderts hinein die Kirche auch die Erwachsenen gefragt. Wer es fertig bringt, die Erwachsenen reden zu machen, unterlasse es nicht. In Bauerngemeinden wird es am ehesten gelingen, wenn die Frauen vorangehen. Wie groß und bedeutsam, wie mächtig und wichtig ist die Aufgabe des kirchlichen Unterrichts, der immer wieder Frische und Freude bedarf und die Furcht vor Schematismus! Denn die Weisheit unsres Gottes ist und bleibt (Eph. 3, 10) πολυποίκιλος, vielfarbig und reichgestaltig, voll Lichtes und Kraft, unausgründlich und unauskündlich. Niemand, der es ernst mit ihr meint, fürchte, sich auszugeben, „versteht doch niemand die Schrift genugsam, der nicht mit Christo, den Aposteln hundert Jahre die Welt regiert hat.“ Immer treten neue Lichter heran, große weite Blicke öffnen sich, wem die Liebe das Herz rührt, dessen Mund wird beredt und dessen Unterweisung wird immer fruchtbar und frisch bleiben.

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 f) Nur anhangsweise, weil nur Notbehelf, sei der Kindergottesdienst behandelt, der in den Städten oft die einzige Gelegenheit ist, an die Häuser heranzukommen. Die Vorbereitung zu diesem Gottesdienst, der in bescheiden liturgischer Weise mit vielem Gesang der Kinder gehalten sein will, gebe den Gruppenleitern nicht nur das unumgänglich Nötige, sondern suche sie für weitere Fragen (Missionsgeschichte, Psychologie des Kindesalters, die Behandlung der Temperamente) zu interessieren. Ist es ja doch eine Gelegenheit, für Jesum zu zeugen, die nicht ungenützt bleiben soll. Vor allem aber führe die Vorbereitung in die Schrift ein, gebe Anleitung zum