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rechten christlichen Glauben geblieben.“ (Eph. 1, 22.) „Christus ist Hauptgut, Grund, Boden, die ganze Summa, zu dem und unter welchem sich’s alles sammelt und findet.“ In Jesus Christus hat wohnen sollen leibhaftig oder persönlich die ganze, völlige Gottheit, also daß, wer nicht in Christus Gott findet, der soll außer Christus nimmermehr Gott haben und finden. Was sich stößt, das stößt sich an keinem andern Stein. Der Teufel greift Jesus an mit drei Heerspitzen. Eine will Ihn nicht lassen Gott sein, die andre will Ihn nicht lassen Mensch sein, die dritte will Ihn nicht lassen tun, was Er getan hat. Es müssen aber wahrlich alle drei Stücke geglaubt sein. – „So ist’s nun dieser Artikel, daß Christus wahrer, natürlicher Gott und Mensch sei, unser Fels, daraus unser heil und Seligkeit gegründet ist“ (XLV, 319). „So Christus verworfen ist, daß nicht mehr denn nur der Name geblieben ist, kann man leichtlich beweisen, wie jetzt alle Ketzerei, alle Irrtümer, alle Finsternisse regieren.“ „Darum laßt uns weise sein und Christus recht erkennen“ (VII, 319). – Wir können die leichtlich zu vermehrenden Zeugnisse nicht besser schließen als mit dem großen Wort: Wenn Christus den Menschen gottförmig, gotthaft, gottmächtig macht, dann muß Er Gott sein. Wer so deutlich spricht, kann nicht „verstimmt“ sein! – Und so hat unsre evangelisch lutherische Kirche vornehmlich mit größter Treue über der Gottheit Jesu gehalten, zu ihrer Verteidigung (ob sie es gleich nicht bedurfte) durch das siebzehnte und achtzehnte, insonderheit durch das neunzehnte Jahrhundert die Wolke von Zeugen ausgesandt, welche alle bekennen: „O Gottessohn in menschlicher Gestalt, o Menschensohn voll göttlicher Gewalt!“ – Das ist die eine Seite der Herrlichkeit des Apostolikums: um seine Größe scharen sich Denker und Dichter, Könige und Fürsten; sein Lob singen in deutscher Zunge die größten Geister dieses Volkes. – Aber wir