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Jakob Sprenger, Heinrich Institoris; J. W. R. Schmidt (Übersetzung): Der Hexenhammer

der Dämonen, wahr und wahrhaftig, oder nur durch gauklerischen Schein wegzuhexen? Und es wird bewiesen, wahr und wahrhaftig, durch das Argumentum a fortiori: Größeres vermögen die Dämonen, wie Menschen zu töten oder örtlich fortzubewegen, wie oben sich zeigte bei Job und Tobias 7, an den getöteten Männern: Daher können sie auch die Glieder der Männer wahr und wahrhaftig weghexen.

Ferner die Glosse über jene Stelle des Psalmisten, Schickungen durch die bösen Engel: Gott straft durch böse Engel, wie er das israelitische Volk oft strafte mit verschiedenen Schwächungen, die wahr und wahrhaftig den Körper trafen: Daher kann er auch derartige Schwächen an einem solchen Gliede senden.

Wenn man sagt, daß er es kann mit göttlicher Zulassung, dann deshalb, wie im vorhergehenden gesagt ist, weil Gott mehr erlaubt, die Zeugungskraft zu behexen, wegen der ersten Verderbnis durch die Sünde, die durch den Zeugungsakt in uns kommt, daher er auch mehr erlaubt betreffs des Gliedes dieser Zeugungskraft, ja, daß (der Dämon) es ganz weghext.

Ferner: Größer war die Verwandlung von Lots Weib in eine Salzsäule, Genesis 19, als das Wegnehmen des männlichen Gliedes. Aber diese Verwandlung war wahr und wahrhaftig, und nicht scheinbar. (Da bis heute, wie es heißt, jene Säule noch da ist.) Und es geschah durch einen bösen Engel, wie sie gezwungen waren durch gute Engel, die sie mit Blindheit vorher geschlagen, damit sie die Türe des Hauses nicht finden konnten; wie auch die anderen Strafen der Leute von Gomorra, weil die Glosse ebenda sagt, auch sie seien von jenem Laster angesteckt. Daher können sie auch solches tun.

Ferner: Wer eine natürliche Gestalt geben kann, der kann sie auch nehmen. Aber die Dämonen haben mehrmals wahre Gestalten gegeben, wie es sich bei den Zauberern Pharaos zeigt, welche durch die Macht der Dämonen Frösche und Schlangen machten. Ebenso sagt Augustinus 83, daß alles, was sichtbar geschieht, auch durch die unteren Mächte der Luft geschieht: Dies zu glauben ist nicht absurd. Aber das können Menschen tun, daß durch irgendwelche Kunst oder Beschneidung das Glied weggenommen wird: Daher auch die Dämonen unsichtbar es können, was andere sichtbar können.

Aber dagegen: Augustinus de civ. dei 18: „Es ist nicht zu glauben, daß auch der menschliche Körper durch die Kunst oder Macht der Dämonen in Tiergestalten verwandelt werden könne,“ daher kann (d)er (Dämon) dementsprechend das nicht nehmen, was zur Wahrheit des menschlichen Körpers

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Jakob Sprenger, Heinrich Institoris; J. W. R. Schmidt (Übersetzung): Der Hexenhammer. Hermann Barsdorf, Berlin & Leipzig 1923 / 1489, Seite 96. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Hexenhammersprenger1923.djvu/132&oldid=- (Version vom 14.9.2022)