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Seite:Hexenhammersprenger1923.djvu/97

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Jakob Sprenger, Heinrich Institoris; J. W. R. Schmidt (Übersetzung): Der Hexenhammer

der ja das Böse nur zuläßt um des Guten willen, nach Augustinus, Ench.: Der Teufel aber disponiert den Menschen durch inneres Anraten; er überredet innerlich und reizt äußerlich heftiger. Er befiehlt aber denen, die sich ihm gänzlich ergeben haben, wie die Hexer getan, die innerlich noch anzuspornen nicht nötig ist, wohl aber äußerlich usw.

Dadurch kommen wir zum zweiten: Daß jeder einzelne direkt verstanden die Ursache seiner Bosheit ist. Auf die Beweise ergibt sich dieselbe Antwort: daß, wenn es auch dem Begriffe des freien Willens widerstreitet, bewegt zu werden von einem Befehlenden, es nicht widerstreitet, von einem Disponierenden bewegt zu werden.

Drittens: Die Bewegungen zur Tugend oder zu den Lastern können von den Einflüssen der Himmelskörper durch Disponieren verursacht werden; und es wird diese Bewegung im Sinne einer bestimmten natürlichen Neigung zu den menschlichen Tugenden oder Lastern genommen; die Werke aber der Hexer, weil sie die gewöhnliche Ordnung der Natur überschreiten, können jenen Einflüssen nicht unterworfen sein.

Zum Vierten ist es ebenso klar, daß die Ursachen der menschlichen Handlungen die Himmelskörper sind; aber jene Werke (der Hexen) sind nicht als Menschenwerke befunden.

Fünftens: Daß die Motoren der Welten Einfluß auf die Seelen haben könnten: wenn man meint, unmittelbar, so beeinflussen sie durch Erleuchtung zum Guten und nicht zu Hexenwerken, wie oben festgestellt ist; wenn aber mittelbar, dann beeinflussen sie nach dem Einflusse der Himmelskörper indirekt und disponierend.

Zum Sechsten: Daß die Dämonen nach gewissen Zunahmen des Mondes die Menschen beunruhigen, geschieht aus zwei Gründen, erstens darum, daß sie die Kreatur Gottes schänden, nämlich den Mond, wie Hieronymus und Chrysostomus sagen; zweitens, weil sie nicht handeln können ohne die Vermittlung der natürlichen Kräfte, wie oben gesagt ist, deshalb erwägen sie die Geschicktheit der Körper zur Herbeiführung von Wirkungen; und weil das Gehirn der feuchteste aller Teile des Körpers ist, wie Aristoteles sagt, und mit ihm alle Naturforscher, deshalb ist es am meisten der Macht des Mondes unterworfen, weil dieser durch seine eigentümliche Beschaffenheit die Fähigkeit hat, Flüssigkeiten zu bewegen. Im Gehirn aber werden die Kräfte der Seele vollendet; und darum stören die Dämonen je nach dem Zunehmen des Mondes die Phantasie des Menschen, wenn sie sehen, daß sein Gehirn dazu gut disponiert ist.

Empfohlene Zitierweise:
Jakob Sprenger, Heinrich Institoris; J. W. R. Schmidt (Übersetzung): Der Hexenhammer. Hermann Barsdorf, Berlin & Leipzig 1923 / 1489, Seite 61. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Hexenhammersprenger1923.djvu/97&oldid=- (Version vom 14.9.2022)