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stellen, oben an die Wolken anlehnen, und so die Engel auf- und niedersteigen lassen.– Eigentlich wollte ich nur sagen: wenn mancher Kopf, der dort dem Unterrichte so stille zu halten scheint, mit oben den lieben Engelchen gezeichnet werden sollte, die ihm indessen dienen, und denen er Audienz giebt, so würde ungefähr so etwas herauskommen, nicht wie die Himmelsleiter, sondern – wie Rakewell’s Lever.

Acht Personen befinden sich im Präsenz-Zimmer, und genießen das Glück seiner nähern Gegenwart, und dorthinten versiren ihrer noch sechs in Limbo. Das sind zusammen vierzehn Personen, die wir nun näher kennen lernen wollen; denn wirklich sie verdienen es, so viele wir ihrer kennen, gewiß[1].

Der Mann, im (vermuthlich) dunkelbraunen Ueberrock, mit welchem Rakewell spricht, und bei dessen Anblick es kaum möglich ist, nicht an so was wie Carthaunen oder Pulver und Blei zu denken, ist ein so genannter Bravo, ein Eisenfresser, der sich gegen ein Billiges für andere Leute haut, und, wie man aus dem Pflaster über der Nase sieht, auch allenfalls hauen läßt. Der Brief, welchen Rakewell in der Hand hält, ist ein Empfehlungs-Schreiben, das ihm dieser Mann auf alle Fälle, so eben überreicht hat, und dessen Inhalt wörtlich folgender ist.

Der Herr Hauptmann ist ein Mann von Ehre; sein Degen kann Ihnen von Nutzen sein.“

Rakewell scheint zu fragen:Sind Sie der Herr Hauptmann? Ja, ist die Antwort, Ich, Ich bin der Mann, dabei legt er die Rechte an den Degen, und die Linke auf den Sitz sowohl der Ehre, für die allein er zieht, als des Muthes und der Kraft, womit er ihn führt, wenn er einmal gezogen ist. Indessen verdient angemerkt zu werden,


  1. Nichols, der es von guter Hand hat, sagt (Biographical Anecdotes of W. Hogharth 3d Edit. p. 17), die meisten Köpfe auf diesem Blatte wären Porträte von Personen der damaligen Zeit.