Verminderung des Widerstandes des Wassers bei der Zurückführung des Ruderfusses, um einen neuen Schwimmgriff machen zu können, gedient. Hiermit hängt auch die, wie wir schon oben gesehen haben, scharfe, schneideartige Form des Vorderrandes des vierten bis sechsten Gliedes zusammen. Hall hat einen Schwimmfuss eines jetzt lebenden Krustenthieres Platyonichus oculosus[1], welcher in seinem Baue eine grosse und interessante Aehnlichkeit mit dem Ruderfusse von einem Eurypterus zeigt, abgebildet.
Der Hintertheil der Mundöffnung (Taf. 1, Fig. 6; Taf. 3, Fig. 1, 5, 18; Taf. 4, Fig. 7; Taf. 5, Fig. 14; Taf. 6, Fig. 7; Taf. 7, Fig. 1; Taf. 8, Fig. 1 und 6) ist an den Seiten von den oben beschriebenen Kauladen des vierten und fünften Kaufusspaares, hinten nach aussen zu von dem Metastoma, nach innen zu von einem kleinen, bis jetzt[2] unbekannten und unbeschriebenen Schilde, welches nach seiner Lage in gegenwärtiger Arbeit Endostoma genannt wird, und dem von diesem zusammen mit der Vorderspitze des Metastoma eingeschlossenen halbkreisförmigen Kauraume gebildet. Hierzu kommt weiter der von dem Endostoma ausgehende festere, erhaltungsfähige Theil der Schlundhaut.
Das Metastoma (Taf. 1, Fig. 4, 5, 6, 7; Taf. 3, Fig. 19, 20–21; Taf. 6, Fig. 11). Die äussere Form ist schon längst bekannt. Die näheren Details des Baues sind jedoch bis jetzt entweder missverstanden oder nicht beachtet. Die ovale Platte ist rund herum nach innen hin zu einem breiten Umschlage umgebogen (Taf. 1, Fig. 5; Taf. 3, Fig. 21). Die Form von diesem geht am besten aus den eben angeführten Figuren hervor. Der freie Rand des Umschlages geht in die sehr dünne Haut der Unterseite des Kopfes, welche die Lücken zwischen den verschiedenen Hautschildern ausfüllt und welche auch die Ligaturen bildet, durch welche diese unter einander beweglich verbunden sind, über. Das Vorderende ist gewöhnlich etwas spitzer als das Hinterende. Die Spitze selbst ist aber ausgeschweift. Die Form der Ausschweifung wechselt etwas. Bald bildet sie eine seichte Einbucht (Taf. 1, Fig. 5, 7), bald einen stumpf- bis sogar rechtwinkligen kleinen Einschnitt (Taf. 3, Fig. 19, 21) mit allen Uebergängen dazwischen. Der Rand der Ausschweifung ist immer mehr oder weniger deutlich gezähnt. Die Zähnchen sind stumpf. Ihre Form und Anordnung wechselt. Bald bilden sie nur eine Reihe in der Kante selbst (Taf. 3, Fig. 21), bald kommt auch eine innere Reihe vor, indem der Rand parallel der Platte etwas gespalten ist (Taf. 1, Fig. 5, 7). Die innere Kante bildet dann einen etwas spitzeren Winkel als die äussere, wodurch auch die Zähnchen jener Reihe etwas weiter nach innen sitzen. Sie sind daher von aussen nicht zu sehen. Wo die innere Reihe der Zähnchen entwickelt ist, scheint die äussere Kante gewöhnlich nur schwach und unregelmässig wellenförmig zu sein. Wie die hinteren Zähne des Coxalgliedes des fünften Fusspaares, mit welchen die der äusseren Reihe, wenn sie stärker entwickelt sind, in der Form am meisten übereinstimmen, sind sie zusammen mit dem nächsten Theile des Vorderrandes des Metastoma zu Folge der kräftigen Schalenverdickung
- ↑ Hall. Palaeont. of New-York, Vol. 3, Part 2: Plates, Taf. 84 A, Fig. 6–7.
- ↑ Holm. Neue Bearbeitung des Eurypterus Fischeri, pag. 370.
Gerhard Holm: Über die Organisation des Eurypterus Fischeri Eichw.. , St. Petersburg 1898, Seite 28. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Holm_Eurypterus_Fischeri.djvu/32&oldid=- (Version vom 1.8.2018)