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jenen abgesetzt ist. Das Hinterende ist quer abgeschnitten mit einer kaum sichtbaren Einkerbung in der Mittellinie. Diese entspricht einer die Mittellinie markierenden nur bis zur Basis des dreieckigen Vordertheiles verfolgbaren ebenso seichten Furche. Von aussen (unten) gesehen hat daher das Hauptglied etwas Aehnlichkeit mit der vorderen Hälfte eines Pfeiles. Die Seitenflügel sind dreieckig, vorn quer abgeschnitten, hinten spitz ausgezogen mit der äusseren dem etwas stumpfen inneren Winkel des Vorderrandes gegenüberstehenden Seite schwach bogenförmig gebogen. Der Aussenrand ist wie beim Weibchen nach innen umgebogen, aber das Hauptglied ist im Gegensatz zu dem des Weibchens hier beim Männchen nicht rundum von einer Haut derselben Dicke und Beschaffenheit geschlossen. Der quere etwas schräg nach innen und hinten gehende Vorderrand der Seitenflügel scheint im Vorderende des Umschlages des Innenrandes der Seitenlappen eingefügt zu sein. Die Oberseite (Innenseite) des Hauptgliedes wird von einer dünnen, zwischen den Aussenrändern der Seitenflügel ausgespannten Haut, welche nach vorn etwas weiter bogenförmig hervorspringt, geschlossen. Die vordere Hälfte von dieser ist gewöhnlich erhalten und scheint etwas dicker als der hintere Theil gewesen zu sein. Sie ist in den Figuren 14 und 16, Taf. 1, und in der restaurierten Darstellung der Oberseite, Taf. 4, Fig. 19, zu sehen. Die dünne, zarte Haut der Oberseite (Innenseite) des Blattfusses ist im bogenförmigen, hervorspringenden Rande von dieser eingefügt. Fetzen von jener sind oft in den Präparaten dort noch anhängend geblieben (Taf. 1, Fig. 14).

Das zweite und letzte Glied des Mittelzipfels (Taf. 1, Fig. 12, 15, 16; Taf. 4, Fig. 16–19) ist sehr klein, ungespalten, ein gleichseitiges Dreieck bildend, aber am Vorderrande stumpfwinklig eingeschnitten. Die von einer dünneren Haut ausgefüllte Gelenkspalte zwischen diesen und dem Hauptgliede bildet daher auch ein Dreieck. Das zweite Glied ist also, nicht wie die hinteren Glieder des Mittelzipfels beim Weibchen im vorhergehenden fernrohrartig eingeschoben, sondern von derselben Breite wie das erste Glied und nur durch eine dünnere Haut mit diesem verbunden.

Wenn der Blattfuss von oben (innen) oder in durchfallendem Lichte gesehen wird, ist die Form des Mittelzipfels, der Seitenflügel und des hervorspringenden Vorderrandes wegen schild- oder herzförmig (Taf. 1, Fig. 16; Taf. 4, Fig. 19; Taf. 6, Fig. 1, 7). Im Gegensatz zu dem Verhältniss beim Weibchen ist die Haut des ganzen Mittelzipfels, auch bei den grössten von mir untersuchten Exemplaren von ungefähr derselben Dicke wie die Seitenlappen und ohne Verdickungen und Schuppenskulptur. Zufolge der zarten Beschaffenheit des Mittelzipfels schrumpfen besonders das hintere Glied und die Oberseite beim Präparieren und bei der Austrocknung mehr oder weniger zusammen oder zerreissen, wodurch die Details bei den allermeisten Exemplaren undeutlich geworden sind.

Der zweite Blattfuss beim Weibchen (Taf. 4, Fig, 21; Taf. 6, Fig. 5–6; Taf. 7, Fig. 2–3). Dass auch dieser Blattfuss bei der Form mit vollständig entwickeltem Mittelzipfel des ersten Blattfusses mit einem Mittelzipfel versehen ist, ist schon von Fr. Schmidt

Empfohlene Zitierweise:
Gerhard Holm: Über die Organisation des Eurypterus Fischeri Eichw.. , St. Petersburg 1898, Seite 47. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Holm_Eurypterus_Fischeri.djvu/51&oldid=- (Version vom 1.8.2018)