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ist und wie aus den Figuren 1a–b, 4 und 8, Taf. II bei ihm hervorzugehen scheint, vor. Wenn es wirklich so ist, muss es aber in den meisten Fällen vollständig verwischt sein. In meinen sämmtlichen Präparaten von diesem Blattfusse habe ich nämlich niemals, nicht einmal eine Spur einer Naht zwischen den sogenanten Grundgliedern und den Seitenlappen wahrnehmen können. Einige Nähte sind ebenso wenig in den Photographien Taf. 6, Fig. 6; Taf. 7, Fig. 2 zu entdecken, obgleich, der gelb- bis rothbraunen Farbe wegen, auch die schwächsten Hautverdickungen oder Hautverdünnungen viel stärker und deutlicher in der photographischen Platte hervortreten als es dem menschlichen Auge direkt sie aufzufassen möglich ist. Andererseits ziehen sich zwar zuweilen eine oder ein Paar mehr oder weniger unregelmässige Falten (Taf. 6, Fig. 6) an jeder Seite zwischen das Vorderende des Hauptgliedes und dem einspringenden stumpfen Winkel des Vorderrandes, und nehmen also den Platz der behaupteten Naht gegen die Seitenlappen ein. Hier ist auch gewöhnlich der Riss entstanden, wenn die Seitenlappen auseinander gerissen worden sind. Die Bruchränder sind aber weder scharf noch regelmässig. Die Risse können daher nicht durch das Aufspalten einer Naht entstanden sein, sondern beruhen gleich wie die Faltelung gewiss darauf, dass hier der kleinste Widerstand zu finden gewesen ist. In der Mittellinie vor dem Hauptgliede kommt dagegen gleich wie bei den übrigen Blattfüssen eine die Seitenlappen von einander abgrenzende wirkliche Naht vor (Taf. 6, Fig. 6).

Das Hauptglied ist kurz, die Länge nur zwei Mal in der Breite enthalten. Das Vorderende scheint von derselben Form wie beim ersten Blattfusse gewesen zu sein. Es ist mit den Seitenlappen fest verwachsen. Vielleicht wird das Vorkommen einer jetzt vollständig verwischten Naht durch eine schattenartige, schwache Hautverdickung ohne irgend eine scharfe Grenze angedeutet (Taf. 4, Fig. 21; Taf. 7, Fig. 2). Am Vorderrande ist das Hauptglied an den Seiten etwas eingekniffen. Unmittelbar dahinter ist es am breitesten und verjüngt sich nachher schwach gegen das Hinterende. Die Seitenränder sind schwach umgebogen. Das Hinterende ist quer abgeschnitten, schwach concav. Die Endglieder (Taf. 6, Fig. 6; Taf. 7, Fig. 3) sind sehr lang und spitz, pfriemenförmig, schwach nach aussen gebogen. Ihre Spitzen divergieren daher etwas. Sie sind rundum geschlossen. Der Durchschnitt scheint dreieckig gewesen zu sein. Die Länge der Endglieder ist ungefähr gleich gross wie die ganze Länge der Seitenlappen. Sie ragen mit ungefähr der Hälfte ihrer Länge über den Hinterrand des Blattfusses hervor. Bei dem vollständigen Thiere treten sie, indem sie vom Mittelzipfel des ersten Blattfusses vollständig verdeckt werden, ebenso wenig wie der übrige Theil des Mittelzipfels an der Unterseite hervor. Die Spitzen der Endglieder von jenem reichen nämlich nur gerade soweit nach hinten wie die von diesem. In der restaurierten Darstellung der Unterseite Taf. 2, Fig. 1 habe ich den Mittelzipfel des zweiten Blattfusses daher nicht hervortreten lassen können. Der Mittelzipfel ist ganz ohne Skulptur. Einige kurze, spitze, nach hinten gerichtete Härchen kommen jedoch zuweilen auf dem Hauptgliede vor. Sie sind in der restaurierten Darstellung des mittleren Theiles des zweiten Blattfusses, Tafel 4, Figur 21, wiedergegeben.

Empfohlene Zitierweise:
Gerhard Holm: Über die Organisation des Eurypterus Fischeri Eichw.. , St. Petersburg 1898, Seite 49. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Holm_Eurypterus_Fischeri.djvu/53&oldid=- (Version vom 1.8.2018)