„Es ist vollbracht.“
Hier spricht Augustinus:
Es ist Alles vollbracht, das von ihm geschrieben ist.
Und Gregorius spricht:
Es ist Alles vollbracht, was der Mensch zu seiner Seligkeit bedarf.
Es spricht auch Hieronymus:
Es ist Alles vollbracht, was ihm der Vater befohlen hat.
Die Juden theilten unter dem Kreuze das Gewand des Herrn und besonders den gestrickten Rock, den ihm seine Mutter ohne alle Naht gemacht hatte. Darüber warfen sie das Loos vor den Augen des Herrn und seiner heiligen Mutter. Da war die Weissagung erfüllt, die da spricht: Sie haben all mein Gewand getheilt.
Hier spricht nun St. Ambrosius:
Als der Herr das Wort „Es ist vollbracht“ gesprochen hatte, da begann in ihm der bittere Tod zu ringen, und gar ungern schied seine heilige Seele vom Leibe; denn sie hatte ihn gar lieb gehabt, weil sie mit ihm aller Gnaden voll war und vereint mit der Gottheit und in ihm die große Würdigkeit empfangen hatte, daß alle Engel, alle Geister und alle heiligen Geschöpfe unter ihr waren.
Franz Joseph Holzwarth: Passionsbilder. Franz Kirchheim, Mainz 1856, Seite 100. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Holzwarth_Passionsbilder.djvu/106&oldid=- (Version vom 1.8.2018)