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Und dieß sobald ihr habt verspürt,

Nit um den Herren fraget;
Nur folget auf dem Fuß ihm nach
In’s Haus, wohin er gehet.
Alldorten, wenn ihr allgemach

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Den Herrn des Hauses sehet,

So sagt ihm: „Unser Meister spricht,
Hier will ich Ostern halten.
Wo ist ein Zimmer zugericht’
Nach des Gesetzes G’stalten?“

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Und euch er einen großen Saal

Wird unverweilet weisen;
Bereitet dort das Abendmahl,
Dort wollen wir s’ letztmal speisen.

Petrus.
Was redst, o Meister? willst du denn

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Von uns heut wirklich scheiden?

O weh’ uns armen Jüngeren,
Wer wird uns ferner weiden?

Jakobus.
O Meister! trau’ den Juden nit,
Im Sinn nichts Gut’s sie führen,

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Sie hart dir werden fahren mit,

Man kann’s schon g’nug verspüren.

Christus.
Bekümmert euch um mich nit zuviel,
Ich weiß schon, was zu thun,
Ich weiß, was meines Vaters Will,

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Bei diesem laßt’s beruhn!

Der Vorhang wird zugezogen und Petrus und Johannes erscheinen auf der Straße.

Empfohlene Zitierweise:
Franz Joseph Holzwarth: Passionsbilder. Franz Kirchheim, Mainz 1856, Seite 147. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Holzwarth_Passionsbilder.djvu/153&oldid=- (Version vom 1.8.2018)