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Pesalinas.
O Gott! was Wunder sah ich heut
Bei diesen frommen Leuten!

465
Gottesfurcht und Ehrerbietigkeit

Erblickt man schon von Weitem.

Eleazag.
Das Herz im Leib bewegte sich,
So sehr wurd’ ich gerührt.
Vom Weinen kaum enthielt ich mich,

470
Du wirst es haben verspürt.


Pesalinas.
Wie eifrig wird das G’setz erfüllt!
Ich konnt mich selbst kaum fassen.
Auf Gottes Ehr und Andacht ziehlt
All’ deren Thun und Lassen.

Nun wird von unsichtbaren Engeln gesungen, während der Herr sich anschickt, seinen Jüngern die Füße zu waschen.

475
O Nacht! welcher alle Nächte weichen,

Dieweil keine ist seinesgleichen,
Denn du allein sahest bei dem Feuer der Liebe
In keinem andern als göttlichen Herzen mögliche Liebe,
Die Himmel selbst erstarren drob,

480
Daß eine so unbegreifliche Liebesprob

Uns Jesu wollte geben.
Komm, o Christ, und höre,
Merk auch wohl, was ich dich lehre!

 1.
O Demuth ohne Grund,

485
O edler Liebesfund,
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Franz Joseph Holzwarth: Passionsbilder. Franz Kirchheim, Mainz 1856, Seite 151. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Holzwarth_Passionsbilder.djvu/157&oldid=- (Version vom 1.8.2018)