Seite:Holzwarth Passionsbilder.djvu/163

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

Christus.
So sei’s! Anstatt des Dankes dich
Mein Vater wolle segnen.
Kein Unheil soll getrauen sich

625
Dir einmal zu begegnen!

Beglücket leb und selig schließ
Die fernere Lebenszeiten,
Mein Gnad, mein Segen solle gwiß
Dich überall begleiten!

Pesalinas.

630
Doch Meister! bei so eitler Nacht

Wo willst dich hinbegeben?
Zu retten ach doch besser tracht’
Dein viel zu edles Leben!

Christus.
Der Will des Vaters rufet mich

635
Jetzt ist die Stund des Scheidens;

Der Kelch der Peinen nähert sich,
Es kommt die Zeit des Leidens.
Es bleibt allzeit mein Gnad bei dir,
Du wirst mich nit mehr sehen! –

640
Kommt, liebe Jünger, kommt mit mir,

Auf’n Oelberg laßt uns gehen!
Das Lobgesang wir wollen doch
Zuvor mit Andacht sprechen,
So viel ist übrig Zeit schon noch,

645
Bis sich die Feinde rächen.


Lobgesang.

Christus.
Kommt, ihr Kinder, all’ zusammen,
Helft mir loben Gottes Namen!

Empfohlene Zitierweise:
Franz Joseph Holzwarth: Passionsbilder. Franz Kirchheim, Mainz 1856, Seite 157. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Holzwarth_Passionsbilder.djvu/163&oldid=- (Version vom 1.8.2018)