Apostel.
Jetzt und bis in Ewigkeit
Sei sein Nam’ gebenedeit!
Der jüdische Rath ist wieder beisammen, Judas bekommt von ihm sein Geld und bestimmt die Zeit der Gefangennehmung und Verrathung.
Bevor der Vorhang vor der Versammlung weggezogen wird, kommt Judas auf die Straße und spricht:
Der Handel wird gelingen,
Die härtest’ Sach, wer frisch es wagt,
Kann oft ohn’ Müh bezwingen.
In Busen einen Schelmen zwar
Doch wachst mir drum kein graues Haar,
Judas darnach nix fraget.
Jetzt geht erst recht der Handel an,
Bei Priestern und Gelehrten;
Was aus der Sach soll werden.
Holla! eröffnet g’schwind das Thor,
Damit ich ein möcht gehen!
Laßt mich bei denen Herren vor,
Levi, der Diener, kommt und spricht:
Was machst schon wieder Judas hier,
Was Unruh’ thust verüben?
Franz Joseph Holzwarth: Passionsbilder. Franz Kirchheim, Mainz 1856, Seite 159. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Holzwarth_Passionsbilder.djvu/165&oldid=- (Version vom 1.8.2018)