Nun wird Christus neben den Mörder Barrabas gestellt und
Pilatus spricht:
Hier stehen der Gefang’nen zwei,
Ihr seht sie steh’n beisammen,
Ihr nennet dessen Namen.
Ich fand an ihm kein Uebelthat,
Doch will ich euch nachgeben;
Es sei, daß er gesündigt hat,
Den Andern man Barrabas nennt,
Ein Ungeheu’r der Erden!
Den Menschenmord er selbst bekennt,
Weil’s nit kann g’läugnet werden. –
Soll ich das Leben schenken?
Ich mein’, es wär’ das allerbest,
Ich ließ den Mörder henken!
Caiphas.
Nein! Nein! Gib uns den Mörder frei!
Und Jesu! – Also bleit’s dabei! –
An dessen Statt soll sterben!
Pilatus.
Ihr Juden All’! Ich frage euch,
Wem aus diesen Zweiten
Gnad’ lassen angedeihen?
Alle schreien:
Du hast es einmal schon gehört,
Barrabas ist derjenig,
Den los das ganze Volk begehrt,
Franz Joseph Holzwarth: Passionsbilder. Franz Kirchheim, Mainz 1856, Seite 243. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Holzwarth_Passionsbilder.djvu/249&oldid=- (Version vom 1.8.2018)