werde, bis daß Neues wird vollbracht sein im Reich Gottes.
Hier spricht St. Augustinus, der heilige Lehrer, daß den Juden geboten war, das Osterlamm mit bittern Kräutern zu essen. Das hat eine Bedeutung für uns: Diese Kräuter sind dem Ansehen nach lustig, und sind doch bitter dem Geschmack nach. Also sollen auch wir thun, wenn wir das heilige, hochwürdige Osterlamm, Christum Jesum würdig wollen nehmen und empfahen, daß wir alle Wollustbarkeit dieser Welt, die doch wohlgefällig und auch lustig ist für unsere Augen, in unserm Herzen verschmähen. Wir müssen das bittere Kraut der Abtödtung nicht verschmähen, wenn wir die ganze Süße des heiligen Leibes Christi schmecken wollen. Zum Zweiten essen die Juden das Osterlamm stehend, zu einer Bedeutung, daß all unser Sinn, Herz und Gemüth über sich aufgereckt stehen soll, die Gütigkeit, Gnade und Süßigkeit zu betrachten, die von dem wahren Osterlamm gekommen ist. –
Da nun unser lieber Herr Jesus Christus das Osterlamm mit seinen Jüngern gegessen hatte und dem alten Bund damit ein Ende geben wollte, und aufsetzen die neue Ehe oder den neuen Bund; da nahm er das Brod in seine heilige und ehrwürdige Hände, und brach es, und segnete es, und gab es seinen Jüngern und sprach: Nehmet hin, Das ist mein Leib, der für euch dargegeben und verrathen wird. Darnach
Franz Joseph Holzwarth: Passionsbilder. Franz Kirchheim, Mainz 1856, Seite 26. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Holzwarth_Passionsbilder.djvu/32&oldid=- (Version vom 1.8.2018)