Seite:Holzwarth Passionsbilder.djvu/35

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spricht: wo der Leichnam ist, da sammeln sich auch die Glieder.

Zum dritten Mal so ist da gegenwärtig Unsere Liebe Frau, die Jungfrau Maria und alle reinen Jungfrauen, wie St. Bernhardus spricht. Das kommt daher, daß das hochwürdige, heiligste Sacrament einen gar so süßen, reinen Geschmack hat, der aufdringt durch die Chöre der Engel. Mit diesem reichen Geschmack zieht das heilige Sacrament alle reinen und frommen Herzen in den Himmel, daß sie da dem Lamme nachfolgen, wohin es geht, wie Johannes, der heilige Evangelist und Apostel, schreibt. Darum sprach der Lehrer Origenes: Herr, gib mir die süße Frucht meiner Seele, gib mir das lebendige Brod, das der heilige Geist gewirkt hat in Maria, entsprungen der göttlichen Liebe und zubereitet am Galgen des Kreuzes!

Nun siehe an die Liebe des Herrn in seinen letzten Zeiten! Wie groß die Noth und Angst war, dennoch gedachte er an uns und ließ uns das Beste, das Himmel und Erde haben.

Darum spricht der heilige Augustinus: Wir sollen loben den König, der da der Himmel und der Engel Speise ist. Und wir sollen loben den König der Himmel, der da unsere Speise ist. Wir sollen loben den König der Ehren, der unser Trost und unsere Speise ist hier und dort, der die Krippe erfüllt und den Altar in der Kirche und alle Seelen erquickt!

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Franz Joseph Holzwarth: Passionsbilder. Franz Kirchheim, Mainz 1856, Seite 29. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Holzwarth_Passionsbilder.djvu/35&oldid=- (Version vom 1.8.2018)